Hundert Prozent Lokale Lebensmittel zur Fastenzeit

100 PROZENT LOKALE ERNÄHRUNG ZUR FASTENZEIT

Wie viele Kohlsorten gibt es in Deutschland und auf wie viele Arten lassen sie sich zubereiten? Wie sieht es mit Kartoffeln und anderem Gemüse aus; wie mit Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Obst, Getreide und Gewürzen?

Nach meinem Zuckerfasten letztes Jahr, das mir im Resümee sehr gut getan hat, erweitere ich meine Fastenliste dieses Jahr um alle nicht lokalen Lebensmittel.

Der Einfachheit halber beschränke ich meinen Speiseplan für die nächsten 40 Tage dabei auf deutsche Lebensmittel, obwohl Norddeutschland von uns aus gesehen weiter weg liegt als so manches unserer Nachbarländer. Leider ist es schwer herauszufinden von welchem Ort unsere Lebensmittel tatsächlich stammen. Das allein sollte und schon zu Denken geben. Selbst die meisten Marktstände bieten inzwischen Obst und Gemüse mit an, das alles andere als lokal ist.

Ich gebe es zu, dieses Jahr habe ich mir eine wirklich lange Fastenliste vorgenommen, die mir nicht leicht fallen wird. Wenn ich außer Haus esse, wird es mir nahezu unmöglich sein herauszufinden woher die Nahrungsmittel stammen. Wann immer ich die Wahl habe und natürlich wenn ich selbst einkaufe und Essen zubereite, werde ich mich an lokale Lebensmittel halten, die gleichzeitig möglichst bio und unverpackt sind.

Die Herausforderung erscheint mir spannend und der Mühe wert. Und geht es beim Fasten nicht gerade um das bewusste Entbehren und das bewusste Entscheiden? Beim gestrigen Einkauf ist mir sofort aufgefallen, dass vieles, das eigentlich bei uns wächst, trotzdem aus anderen Ländern importiert wird. Warum?

Dass mein Kühlschrank fast immer voll ist und dass ich Nahrungsmittel ohne Aufwand kaufen kann wenn ich sie brauche ist für mich einer, wenn nicht der größte Luxus unserer Zeit. Ich kann mir nicht nur ausreichend Essen beschaffen, ich habe sogar noch die Wahl! Trotzdem scheinen wir als Gesellschaft Angst zu haben, nicht genug zu bekommen und so überschwemmen immer mehr, immer exotischere und immer günstigere Nahrungsmittel unseren Markt. Doch wer braucht schon Smoothie-Pulver aus der Dose, Superfoods und verrückte Geschmackskombinationen aus dem Labor um satt zu werden und sich gesund zu ernähren?

Damit uns jemand die Butter vom Brot nehmen kann, müssen wir erstmal welche zum Draufstreichen haben.  Wie selbstverständlich verwende ich Sojasoße, Avocados, Kokosöl, Olivenöl, Pfeffer, Zitronen, Mandeln und Co in unserer Küche – und das obwohl ich bahaupten würde, dass ich beim Einkaufen auf lokale Lebensmittel achte. Wie sehr ich das im Alltag wirklich tue werden mir die nächsten Wochen deutlich vor Augen führen.

Was haben die Menschen bei uns früher gegessen und wie Abwechslungs- und Nährstoffreich sieht ein lokaler Speiseplan im Februar und März überhaupt aus? Funktioniert mein Fastenzeitexperiment auch mit rein veganen Lebensmitteln?

Da bei uns in letzter Zeit viel los war, habe ich mich leider nicht so abwechslungsreich ernährt wie sonst. Daher freue ich mich darauf, durch eine absichtlich reduzierte Zutatenwahl meine Kreativität herauszufordern. Auch bin ich gespannt ob uns die lokalen, zwangsläufig überwiegend saisonalen Lebensmittel Geld sparen, wie schwer sie zu finden sind, was ich alles (wieder)entdecken werde, wie aufwendig sich die Zubereitung gestaltet und was mir als erstes fehlen wird.

Unter dem Hashtag #100prozentlokalundvegan kannst du dem Experiment auf Facebook und Instagram folgen, mitmachen und mir deine veganen Lieblingsrezepte aus lokalen Zutaten verraten. Eine Liste für nachhaltige Lebensmittel und Bezugsquellen findest du auch in meinem Einkaufguide, den ich in den nächsten Wochen um noch mehr lokale Nahrungsmittel erweitern werde. Jetzt gibt es aber erstmal Kartoffeln, gebratene Selleriescheiben und Feldsalat mit Apfelstücken.

Wie selbstverständlich verwendest du globale Lebensmittel in deiner Küche und könntest du auf sie verzichten?