2×5 TIPPS FÜR NACHHALTIGKEIT IM ALLTAG – TEIL 1
Es gibt kleine und große Dinge, die wir in unserem Alltag besser machen können, um glücklicher, gesünder und umweltfreundlicher zu leben, Geld und Zeit zu sparen und uns einfach ganzheitlich gut zu fühlen – inmitten unserer modernen westlichen Gesellschaft.
Im Folgenden findet ihr Tipps zum Umdenken und Handeln, die uns durch unser tägliches Leben navigieren und von denen ich wünschte wir hätten sie schon viel früher bekommen.
Nachhaltiges Denken
- Nicht immer alles sofort haben wollen
Wir sollten uns die Zeit nehmen bessere Lösungen bzw. Produkte zu finden, die unseren Ansprüchen genügen oder warten, bis sich so manches von selbst erledigt. Wenn ich nicht hundertprozentig sicher bin ob ich etwas brauche, schiebe ich den Kauf um mindestens eine Woche hinaus, um zu sehen ob ich es immer noch für nötig halte. - Einfach mal nichts kaufen
Ist es besser ein grünes Produkt oder ein konventionelles zu kaufen, das wir nicht brauchen? Die Antwort lautet natürlich: keines von beiden! Wir dürfen nicht vergessen, dass auch umweltfreundlichere Produkte bei der Herstellung Ressourcen verbrauchen. - Den Sachen ihren Wert zugestehen
In unseren täglichen Produkten stecken so viele Rohstoffe, Energie, Arbeit und Entwicklung, dass ihr Wert größer ist als nur ihr reiner Nutzen. Wer die äußeren Faktoren wie Wasserverbrauch, Transport, Anbaufläche etc. miteinbezieht, stellt fest, dass der Preis nicht einmal einen geringen Teil der Summe deckt. Die Umwelt, andere Menschen und unsere Gesundheit zahlen oft drauf, gerade wenn es um Billig- und Einwegprodukte geht. - In Ruhe denken
Unser Gehirn braucht echten Leerlauf damit wir unsere Gedanken zwischen Wichtigem und Unwichtigem trennen und den Alltagsstress abbauen können. Wir sollten uns alle täglich ein paar Minuten Auszeit gönnen, ob bei einem Spaziergang, einer Tasse Tee, Yoga, Meditation oder was am schwierigsten ist, einfach nichts tun. - Soziale Kontakte pflegen
Wir sollten öfter mal bewusst das Handy und andere Störfaktoren beiseite lassen und wirklich mit unserem Gegenüber kommunizieren. Wieso soll der Mensch, mit dem wir uns gerade unterhalten, warten, weil uns jemand anderes anruft? Ist denn das persönliche Gespräch nicht mindestens genauso wichtig? Wer von uns würde schon umgekehrt jemanden am Telefon zehn Minuten warten lassen, wenn jemand unangekündigt vorbeikommt und mit uns sprechen möchte?
Nachhaltiges Handeln
- Stofftaschentücher
Wir verwenden seit drei Jahren Stofftaschentücher. Dabei haben sich unsere anfänglichen Bedenken nicht bestätigt: Wir ernten keine schrägen Blicke von unseren Mitmenschen – kaum jemandem fällt es überhaupt auf und das Waschen mit heißem Wasser klappt problemlos. Ich finde sie wesentlich hygienischer als Papiertaschentücher, die voller Bakterien im Mülleimer oder in der Landschaft enden. Stofftaschentücher reißen nicht, sind weicher und beim Reisen stehen wir nie ohne da, weil wir sie per Hand waschen und nach dem Trocknen wiederverwenden können. Probieren geht über studieren! - Einweggeschirr vermeiden
Auf Einweggeschirr zu verzichten ist eigentlich logisch, gestaltet sich manchmal aber schwieriger als gedacht: das Kuchenstück auf dem Papp- oder Plastikteller in der Arbeit wenn ein Kollege Geburtstag hat, der Kaffee to go am Morgen, der Strohhalm im Getränk beim Restaurant. Gerade bei Routinemäßigem lassen sich bessere Lösungen finden. Auf den Strohhalm kann ich schlicht und einfach verzichten. Fast jeder hat eine eigene Tasse auf der Arbeit, wie wäre es damit, einen Schritt weiter zu gehen und einen Teller und einen Satz Besteck in die Arbeitsschublade zu packen? Meine Kollegen fanden das zwar erst lustig, haben sich aber inzwischen nicht nur daran gewöhnt, sondern einige tun es mir sogar gleich. Der Glaube, dass Einweggeschirr schneller und sicherer ist, wird auch nur von der Werbung verbreitet. Ich finde es einfacher Geschirr in die Spülmaschine zu stellen oder per Hand zu waschen und in den Schrank zu räumen, als zum Laden zu gehen, Einwegsachen zu kaufen, sie heimzubringen und auszupacken, sie nach dem Verwenden wegzuwerfen und dann noch den Müll zu entsorgen. Ich bin überzeugt, dass wir alle gut mit echtem Geschirr umgehen können, ohne es ständig zu zerbrechen und es ist wesentlich komfortabler beim Essen denn es weicht weder durch noch biegt sich. - Öffentliche Verkehrsmittel nutzen
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren spart nicht nur Geld, sondern auch eine Menge Zeit. Selbst wenn der Weg an sich ein bisschen länger dauert, kann ich die Zeit viel besser nutzen als beim Autofahren. Im Moment schreibe ich meist an neuen Blogbeiträgen, beantworte E-Mails, plane meine Woche, lese Fachzeitschriften und Blogs und unterschreibe online Petitionen. Letztes Jahr habe ich für meine LEED Green Associate Prüfung fast ausschließlich in Bus und Bahn gelernt. Ist es nicht schön so viel zu erledigen ohne dafür seine Freizeit hergeben zu müssen? Kurze Strecken laufe ich gerne oder fahre mit dem Fahrrad um mehr Bewegung in meinem Alltag unterzubringen. - Selbst kochen
Fertigessen hat in den letzten Jahren so überhand genommen, dass es inzwischen Gegenbewegungen wie Slow Food gibt. Fertigprodukte werden oft nicht einmal mehr als solche wahrgenommen. Von der Salatsoße aus der Flasche bis hin zu Suppenpulver, es gibt kaum jemanden der solche Hilfsmittel nicht verwendet. Witzig ist, dass sie fast immer überflüssig sind. Unsere Suppen gelingen sehr gut ohne Suppenpulver, das im besten Fall sowieso nur aus Salz, Nährhefe und Gewürzen besteht. Selber kochen muss nicht kompliziert sein, dient der Entspannung, Gesundheit und dem Geldbeutel. Einer meiner Zeitspartipps ist es, Sachen gemeinsam zu kochen: Wir kochen beispielsweise Reis mit Hülsenfrüchten gemischt in einem Topf oder dampfgaren Gemüse über dem Topf wenn wir Nudeln kochen. - Vor dem Schlafengehen abschalten
Verschont euch und eure Nachbaren zumindest nachts von all dem Elektrosmog und spart nebenbei ein wenig Strom, indem ihr Internet, Computer, Handy und andere Elektrogeräte abends ausschaltet.
Ich werde diese Serie in Zukunft immer mal wieder erweitern und bin gespannt auf eure nachhaltigen Alltagstipps und -tricks. Hier geht es zu Teil 2.
Hallo Anne,
ich finde deinen Blog sehr spannend und werde mir bald noch mehr anschauen. Das Thema Nachhaltigkeit im Alltag beschäftigt mich seit einiger Zeit auch sehr. Und deinen Punkt “ Eine Runde mehr Nachdenken“ eher man sich etwas neu anschafft, halte ich für ganz wichtig. Ich muss mich da aber manchmal dran erinnern 😉
Eigentlich gefallen mir alle Tipps gut – bis auf die Stofftaschentücher. Irgendwie kann ich mich damit nicht wirklich anfreunden. Aber wir kaufen fast nur noch die losen Taschentücher in der Pappbox, so dass wenigstens kaum Müll anfällt.
Was ich seit letztem Sommer noch mache und sehr empfehlen kann, ist selbst gärtnern. Sei es auf dem Balkon, im eigenen Garten oder auf einem kleinen Stückchen Pachtgarten, so wie wir das machen. Es hat uns super viel Spaß gemacht, die Ernte war reichlich und wir wissen genau, wo unser Essen herkommt (direkt aus der Erde :))).
Freue mich auf mehr!
Viele Grüße
Sylvia
Sylvia,
Bitte entschuldige die späte Freischaltung deines Kommentars!
Nachdenken widerspricht leider dem heutigen Konsumzwang gewaltig 😉
Selbst gärtnern finde ich super und ein Kräutergarten bzw. eher –balkon anzulegen war einer meiner guten Vorsätze für dieses Jahr. Mit Erfolg! Jetzt gibt es selbst geernteten Grünkohl, Salat, Spinat (ja das sind natürlich keine Kräuter) und Oregano. Mehr Kräuter und ein bisschen Gemüse folgen hoffentlich bald. Danke für die Ergänzung!
Viel Erfolg bei deinem Garten, der leckeren Ernte und deinem grünen Lebensstil. Ich freue mich darauf wieder von dir zu hören! Falls du vielleicht doch irgendwann mal die Stofftaschentücher probierst, lass uns wissen wie sie dir gefallen.
Viele Grüße! ~ Anne
in meinem Garten dürfen die Brennnesseln wachsen und davon hab ich mir heuer bereits zweimal eine Suppe gekocht 🙂
Nachhaltiger gehts nicht 🙂
LG Sibylle
Wie sieht denn dein Brennnesselrezpt aus? Das würde ich sehr gerne mal nachkochen wenn ich darf!
Liebe Grüße! ~Anne