Bessere Alternative zum Spenden

DIE BESSERE ALTERNATIVE ZUM SPENDEN

Zu Weihnachten wird uns unser Reichtum besonders bewusst. Wir sind in Feierlaune, gönnen uns gerne etwas und freuen uns auf das gemeinsame Festessen mit Familie und Freunden, vielleicht sogar auf eine Urlaubsreise.

Aber was ist mit all den Menschen die nichts haben? Auch an sie denken wir, denn an Weihnachten spenden wir so viel wie zu keiner anderen Jahreszeit.

Wir spenden um anderen zu helfen, aber auch um uns selbst besser zu fühlen und unseren Reichtum guten Gewissens genießen zu können.

Selten denken wir dabei darüber nach wer „die Anderen“ überhaupt sind und warum sie in solch einer Misere stecken. Würden wir das tun wäre schnell klar, dass wir meist nicht ganz unschuldig sind.

Selbst wenn wir also eine gute Summe (wir orientieren uns gerne an 1-2% unseres Jahreseinkommens) spenden, behebt das nicht die Schäden die wir täglich durch unsere Alltagsentscheidungen verursachen.

Der ein oder andere mag nun denken, dass es übertrieben klingt jedem von uns eine Teilschuld am Weltschicksal zu zusprechen, dabei ist diese Aussage genauso simpel wie wahr. Wir brauchen nicht nur Weltklimagipfel oder Kampagnen gegen TTIP, sondern können wirklich immer selbst eine bessere Wahl treffen bei allem was wir tun. Kein Politiker, kein Wirtschaftsmagnat zwingt uns dazu schlechte Produkte zu kaufen, Unnötiges zu horten oder Billiglöhne zu unterstützen.

Besonders sinnfrei finde ich die Charity-Aktionen bei denen ich etwas für einen guten Zweck kaufen soll. Warum? Gerne zahle ich einen fairen Lohn für faire Arbeit und für ein Produkt das ich wirklich brauche. Ein 50 Cent Papierstern macht die Welt nicht besser, sondern verschwendet Ressourcen und Zeit, die anders besser investiert wären. Ich will nicht unterstellen, dass solche Aktionen keine guten Absichten haben, aber Dinge zu Ende zu denken um wirklich etwas auf der Welt zu bewegen sieht anders aus.

Ich finde es toll, dass so viele Menschen so selbstlos sind einen Teil ihres Reichtums mit anderen zu teilen. Das zeigt: Wir wollen helfen! Es ist uns eben nicht egal was sonst noch auf der Welt passiert! Wir müssen jedoch unseren eigenen Einflussbereich verstehen und nutzen lernen:
Verwende dein Geld und Mitgefühl lieber dazu jeden Tag umsichtiger zu leben als einmal im Jahr zu spenden.

Anstatt Weihnachten zur Rekordspendenzeit zu machen,
kannst du…

  • sinnvolle, oder überhaupt keine Geschenke kaufen. Viele Freunde/Verwandte werden erleichtert sein, wenn du mit ihnen ausmacht, dass ihr euch das gegenseitige Beschenken spart. Wer möchte kann vorschlagen die dadurch frei werdende Zeit und das  Geld lieber mit einer gemeinsamen Aktivität zu verbringen. Einmal ins Café setzen und entspannen statt Geschenkestress bitte!
  • die Wahl des Weihnachtsmenüs tierleidfrei, fair, möglichst lokal und bio gestalten. Dabei könnt ihr gemeinsam lecker, kreativ und gesund kochen ohne zu viel Zeit in der Küche verbringen zu müssen.
  • minimalistisch dekorieren und dabei Ressourcen sparen. Wir haben ein Lichternetz an unser Wohnzimmer Fenster gehängt und daran die Handvoll Weihnachtsornamente befestigt, die wir haben. Das Netz ist 14 Jahre alt. Jedes Ornament hat eine Geschichte an die ich mich gerne erinnere und beim Anschalten erzeugen wir auch für alle, die am Haus vorbeigehen ein bisschen Weihnachtsstimmung.
  • freundlich und verständnisvoll mit deinen Mitmenschen umgehen. Es geht um ein schönes, gemeinsames Miteinander in der Weihnachtszeit nicht darum möglichst groß aufzutrumpfen oder alles perfekt zu machen.
  • dich auch bei der Urlaubsreise verantwortungsvoll verhalten. Respektiere und unterstütze die Natur, Ressourcen und Menschen vor Ort und stelle einen wirklichen Kontakt zum Reiseland her.
  • die Zeit für echte Besinnlichkeit nutzen. Sei kritisch in deinem Denken und überlege was du zu einer besseren Welt beitragen kannst. Niemand  kann von heute auf morgen die Welt retten aber jeder kann täglich bessere Entscheidungen treffen um sie ein Stück besser zu machen.

In meinem Weihnachtsartikel von letztem Jahr findest du einen weiteren veganen Menüvorschlag, mögliche nachhaltige Geschenkideen und Tipps zum Weihnachtsbaumsharing.

Wenn du eine Spende machen möchtest will ich dich natürlich nicht davon abbringen! Es sollte nur nicht deine einzige gute Tat bleiben, nach der du einfach weiterlebst wie bisher und so die Situation der Menschen / Umwelt / Tiere für die du gespendet hast weiter verschlechterst.

Geld ist Macht und du kannst dich für die Umwelt und andere stark machen indem du dein Geld jeden Tag in einen nachhaltigen Lebensstil investierst und dabei unmenschlichen und unökologischen Praktiken die Grundlage entziehst. Es ist völlig egal wie viel Geld du hast und ob es um eine große oder kleine Anschaffung geht, von Lebensmitteln bis zum Hauskauf, entscheidend ist an wen und für was du dein Geld ausgibst.

Lass deinem Geld Taten folgen!