Brooklyn Bridge New York

MANN UND FRAU UND UNSER WIRTSCHAFTSSYSTEM

Mich beschleicht schon länger das Gefühl, dass Frauen die führende Rolle übernehmen wenn es um Nachhaltigkeit im Alltag geht. Das zeigt sich nicht nur an euren Blogkommentaren, sondern auch daran, wie viele Frauen sich aktiv für unsere Erde und Gesundheit engagieren. Natürlich gibt es aber auch Männer, die sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen. Minimalismus scheint zum Beispiel ein Thema zu sein, das gerade bei den Herren der Schöpfung auf offene Ohren stößt, weil sie dabei ihre Freiheit und Selbstbestimmung zurückerlangen können, die in der heutigen Konsumwelt oft verloren geht.

Ich denke, evolutionstechnisch macht das alles durchaus Sinn. Frauen haben mehr Weitsicht und Sensibilität entwickelt, weil sie die Verantwortung für die zukünftigen Generationen / Kinder übernehmen, während Männer sich eher im Hier und Jetzt beweisen müssen. Aber trotz Frau Merkel an der Staatsspitze leben wir momentan in einem Wirtschaftssystem, das überwiegend von Männern dominiert wird.

Ich glaube, wir Frauen haben über die letzten Jahrzehnte gut gelernt unsere innere Stimme zu unterdrücken und unsere „männlichen“ Attribute, wie Stärke und Führungskraft zu schulen. Vielleicht ist es nun an der Zeit, das Gleichgewicht wieder herzustellen und den großen Wert “weiblicher“ Eigenschaften für die Wirtschaftswelt zu erkennen.

Historisch gesehen wurde seit der Renaissance immer mehr Wert auf Logik, Wissenschaft und Technik gelegt. Aber es macht eben auch Sinn zu fragen, ob die heutige Technik uns Menschen wirklich dient und welcher Fortschritt das Leben aller Menschen nachhaltig verbessert. Eine hochtechnisierte Ernährung, kaum körperliche Bewegung und mangelnde soziale Kontakte machen uns weder glücklich noch gesund. Während sich Menschen in anderen Ländern für unseren Lebensstandard zu Tode schuften, wird unsere westliche Gesellschaft durch die erlangte Bequemlichkeit träge, gedankenlos und deprimiert. 

Genauso wie wir Geld nicht essen, die Natur nicht dominieren und Glück nicht kaufen können, müssen wir im Bewusstsein endlich ändern, was wir gefühlt schon längst erkannt haben: Die heutige westliche Lebensweise trägt ein unbezahlbares Preisschild und ein Ablaufdatum, das wir nicht weiter ignorieren können. Wir leben auf Kosten unserer Gesundheit, der Umwelt, anderer Menschen und der zukünftigen Generationen.

Fundamentales Umdenken ist nötig und eigentlich so einfach: Hören wir endlich auf uns selbst zu schaden! Ist der menschliche Überlebenswille denn nicht stärker als unsere Bequemlichkeit? Wenn wir uns alle eingestehen, dass hier etwas ganz gewaltig schief läuft, entsteht statt Ohnmacht endlich die Möglichkeit tatsächlich etwas zu ändern.

Ich denke für Frauen ist es im Allgemeinen leichter Fehler zuzugeben und vielleicht ist das einer der Gründe, warum der Wandel zu mehr Nachhaltigkeit in unserer männlich dominierten Welt so langsam vorangeht.

Doch während Männer bei ihrem Streben nach Geld und Macht ihre Rolle als Versorger und Beschützer ohne es zu merken vernachlässigen, häufen gerade Frauen immer mehr Überfluss auf Kosten der zukünftigen Generationen an und haben verlernt „stop“ zu sagen.

Ist es nicht erschreckend, wie unsere ursprünglichen, angeborenen Instinkte in unserer heutigen Wirtschaftswelt zu negativen Auswirkungen verkehrt werden? Ganz bewusst wird es uns schwer gemacht auszusteigen, weil wir kaum noch unterscheiden können in wie weit unsere Instinkte natürlich sind und wann sie übersteigert und manipuliert werden. Egal ob Mann oder Frau, wer kein Teil der Lösung ist, bleibt Teil des Problems und das bedeutet für jeden einzelnen von uns die Verantwortung für unser Handeln selbst zu übernehmen.

Es ist nicht an der Zeit zu einem Leben wie vor hundert Jahren zurückzukehren, sondern einen echten evolutionären Schritt nach vorne zu machen. Bisher hat die Menschheit ihr Überleben immer gemeistert und jetzt, wo es ganz allein in unseren eigenen Händen liegt, verpassen wir unsere Chance?

Wie ihr diese Gedankengänge in die Tat umsetzen könnt, um eure/n Lebenspartner/in und euer Umfeld für mehr Nachhaltigkeit zu begeistern, darauf dürft ihr im nächsten Blogbeitrag gespannt sein.

PS: Die Brooklyn Bridge in New York wurde nicht nur von einer Frau fertiggestellt, sondern von ihr auch als erste überquert.