NACHALTIGE ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN

Nachhaltige Entscheidungen treffen

Oft fällt es mir schwer Entscheidungen zu treffen. Was mich früher genervt hat, stellt sich aus einem nachhaltigen Blickwinkel betrachtet als Segen heraus. Nur selten müssen Entscheidungen sofort getroffen werden. Daher habe ich für mich entschlossen, dass es OK ist sich auch mal Zeit zu lassen.
So kaufe ich keine überteuerten Sachen oder Dinge, die ich nicht brauche und lasse mich nicht zu falschen Entscheidungen drängen, die ich später bereue.

Sich Zeit zu lassen bedeutet nicht Entscheidungen aufzuschieben. Ich trage so viele Informationen zusammen wie ich für nötig halte, überlege genau was ich eigentlich will und welche Auswirkungen meine Entscheidung hat. Manche Dinge erledigen sich in der Zwischenzeit von selbst, weil ich feststelle, dass sie unnötig sind oder ich schon eine andere Lösung dafür gefunden habe. Manchmal bleibt nach dem Ausschlussverfahren nur eine einzige zufriedenstellende Möglichkeit übrig.

Zu viel Auswahl überfordert uns. Dabei wird uns oft nur vorgemacht, dass wir eine Wahl hätten, obwohl es nicht der Fall ist, weil der Ausgang doch gleich bleibt. In vielen Supermärkten zum Beispiel gibt es kaum Produkte, die ich mit gutem Gewissen kaufen möchte. Daher habe ich beschlossen einen anderen Weg zu wählen. Es gibt schließlich noch Wochenmärkte, Bioläden, Fachgeschäfte, Abokisten, Flohmärkte, Internetportale, etc. so dass ich vom vermeintlichen Dilemma einfach Abstand nehme, anstatt das kleinste Übel zu wählen.

Kompromisse müssen nicht schlecht sein. Manchmal bringen sie uns auf neue Ideen oder wir stellen fest, dass sie zu beiderseitigem Vorteil verhelfen. Wenn diese Win/Win Situation allerdings nicht eintritt, müssen wir selbst festlegen in wie weit wir von unseren Werten abweichen möchten und uns dabei noch wohl fühlen, oder ob wir uns lieber anders orientieren.

Ich finde es schade, dass viele Menschen nicht genug über ihre Entscheidungen und deren Folgen nachdenken. Leider ist das unüberlegte Handeln in unserem schnelllebigen Wirtschaftssystem sogar gewollt, denn so kurbeln wir den verschwenderischen Konsum an, ohne Rücksicht auf unsere Gesundheit und unsere Umwelt zu nehmen. Hauptsache wir geben Geld für Sachen aus, die wir nicht brauchen, arbeiten weiterhin im Akkord und haben keine Zeit, über all das nachzudenken was uns eigentlich wichtig ist, so dass einige wenige “gewinnen“ während alle anderen “verlieren“.

Ich merke wie Gedanken wachsen, wenn ich ihnen Zeit gebe. Dabei bekomme ich eine bessere Ahnung davon, was machbar ist und stelle Zusammenhänge her. Denn nicht immer entspricht unsere Vorstellung der Realität. Nur mit genug Sensibilität und Hintergrundwissen können wir Entscheidungen wirklich abwägen.

Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, dass immer alles tadellos funktioniert. Egal wie wir uns entscheiden, es wird später Aspekte geben mit denen wir nicht 100% glücklich sind. Nehmt euch selbst den Druck, dass jede eurer Entscheidungen richtig sein muss. Menschen machen Fehler. Manchmal können wir die weitere Entwicklung der Dinge nicht vorhersehen oder selbst beeinflussen. Wenn wir unsere Entscheidung jedoch reiflich überlegt haben, fällt es uns trotzdem leicht dahinter zu stehen und zuzugeben, dass wir nicht perfekt sind. Anschließend tragen wir eben dazu bei, eventuelle Fehler auszubügeln. So lernen wir für die Zukunft.

Jede Entscheidung erfordert Mut. Große Entscheidungen mehr als kleine. Wer auch den kleinen Dingen ihre angemessene Wichtigkeit beimisst, übt gleichzeitig bei großen Anliegen gute Entscheidungen zu treffen. Früher hatte ich nach Entscheidungen oft ein schlechtes Gefühl und ich glaube ich bin nicht alleine wenn ich sage: „Mir reichts!“. Wenn ich doch mal eine sofortige Entscheidung treffen muss, habe ich inzwischen genug Übung darin, mir im Schnelldurchgang die richtigen Fragen zu stellen. Wenn alles stimmt, kann ich mich spontan und mit gutem Gefühl entscheiden.

Von kleinen Alltagsdingen bis hin zu lebensdefinierenden Veränderungen müssen wir endlich wieder lernen den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen und uns selbst zu entscheiden. Dabei können wir klein anfangen und uns Schritt für Schritt hocharbeiten. Denn es ist nicht egal, welche Produkte wir kaufen, wen wir mit unserem Geld unterstützen, was auf unseren Tellern landet, welche Medikamente wir nehmen, was wir mit unserer Zeit anfangen, wie unsere Sozialstrukturen aussehen oder welchen Sinn wir letztendlich unserem Leben geben.

Ich entscheide mich gerne, denn wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, bin ich mit ihr zufrieden.

Wie trefft ihr Entscheidungen?