Feuerwerk am Strand in Warnemünde 2015

NEUJAHRSVORSÄTZE FÜR 2016

Und schon ist es vorbei, das Jahr 2015! Gestern Abend feierten wir mit Wachsgießen, einer großen Platte geröstetem Ofengemüse, die wir mit Familie und Freunden teilten und betrachteten danach ein wenig ungläubig das Feuerwerkspektakel am Ostseestrand.

Heute habe ich mir ein letztes Mal unsere guten Vorsätze aus dem vergangenen Jahr durchgelesen. Wie sieht das Resümee aus?

2015 war ein Jahr der Veränderungen. Für Daniel und mich aber auch für die Welt als solche. Der Streit um Ressourcen, Geld und Macht hat Deutschland erreicht und klopft unübersehbar, in Form von Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen, an unsere eigene Haustür. Wir alle wurden in ein neues Zeitalter katapultiert.

Immer mehr Menschen fangen an ihrem eigenen Urteilsvermögen zu vertrauen anstatt Politikern, Wirtschaftsabkommen, Medienberichten und Klimagipfel-Entscheidungen. Wir spenden nicht mehr nur Geld bei Krankheiten und Umweltkatastrophen und unterschreiben Petitionen gegen TTIP, sondern werden aktiv und reichen Flüchtlingen unsere Hand. Die Welt ist klein geworden und wächst enger zusammen, auch wenn sich Einzelne dagegen sträuben.

Andere Themen sind 2015 ganz von der Bildfläche verschwunden. Was ist eigentlich aus Griechenland geworden, der Krim, Ebola oder dem dritten eingestürzten Turm, dem World Trade Center 7?

Nach den mutmaßlichen Terroranschlägen in Paris fragen wir nicht mehr nur nach den Schuldigen, sondern auch: „Hat die Welt endlich etwas daraus gelernt?“

Wir sind kritischer geworden, hoffentlich, endlich. Uns wird jeden Tag deutlicher vor Augen geführt, was wir mit unserem Lebensstil auf anderen Teilen der Erde bewirken und uns wird klar: Wir alle können die Welt aktiv ein bisschen so gestalten, wie wir sie uns wünschen. Unsere Taten sind mehr als die Summe ihrer Teile.

Wachsgießen

Wachsgießen

Resümee der Vorsätze 2015

  • Mein wichtigster Vorsatz 2015 war es meine inneren Werte in meinem Leben zu verankern. So kündigte ich meine Arbeit in den USA, zog zurück nach Deutschland und hatte erstmal weniger Geld, dafür aber mehr Zeit und Kraft die Weichen für die Zukunft zu stellen. Obwohl ich das gute Gefühl habe den Weg einzuschlagen, den ich gehen will, stiegen in den letzten Monaten die Ansprüche und der Druck an mich selbst. Es ging 2015 nicht alles glatt, aber trotzdem – oder gerade deshalb – habe ich viel gelernt. Zum Beispiel: Egal wie viel Energie du hast, du wirst trotzdem irgendwann an deine Grenzen stoßen.
  • Um aktiv Dinge zu ändern braucht es am besten Mitstreiter. Daher habe ich mich zwei anderen Aktivisten angeschlossen und gemeinsam die Cradle to Cradle Regionalgruppe Nürnberg gegründet. Für unsere ehrenamtliche Arbeit bekommen wir sehr viel, nur kein Geld.
  • Auch mein guter Vorsatz einen Kräutergarten anzulegen konnte durch ein Gemeinschaftsprojekt verwirklicht werden. Das Sebalder Hofgärtchen, ein Urban Gardening Projekt des BUND Naturschutzes und der Stadt Nürnberg, bietet uns nicht nur eine gute Möglichkeit ein Hochbeet mitten in der Innenstadt nach Lust und Laune zu bepflanzen, sondern auch mit anderen Stadtgärtnern zusammenzukommen und die Nachbarschaft ein bisschen grüner und essbarer zu gestalten.
  • Das wirklich kurze Duschen klappt seit dem Umzug nach Deutschland gut, da unsere nicht allzu komfortable Dusche sozusagen aus der Not eine Tugend macht.
  • Aus zwei Gründen fällt mir das „Nein“ sagen zunehmend leichter, ohne Leute dabei vor den Kopf zu stoßen. Einerseits etabliert sich das Thema Nachhaltigkeit immer mehr in unserer Gesellschaft und mein Verhalten stößt bei einer guten Erklärung inzwischen leichter auf Akzeptanz. Andererseits konzentriere ich mich darauf die positiven Auswirkungen zu erklären und vorzuleben ohne mein Gegenüber zu verurteilen. Denn jeder der anfängt umzudenken braucht gute Ratschläge anstatt Negativkommentare.

Soweit so gut! Fünf von sechs Vorsätzen umgesetzt zu haben ist eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Nicht zuletzt verdanke ich das Gelingen der großen Unterstützung von Familie und alten und neuen Freunden, aber auch der Tatsache, dass ich einige Veränderungen schon länger in meinem Kopf in Angriff genommen habe.

Wer seine Ziele konkret ausformuliert und sie sich immer mal wieder vor Augen führt, verliert sie nicht aus dem Blickfeld und kann die Chance ergreifen, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Gute Vorsätze für 2016

  • Der Vorsatz weniger Zeit am Computer zu verbringen bleibt auf meiner Liste für dieses Jahr. Ich möchte sowohl darauf achten, mit was ich meine Zeit am Computer verbringe, als auch bewusst Auszeiten von Computer und Handy nehmen, ohne schlechtes Gewissen.
  • Gerade bei so viel Neuem im Jahr 2016 möchte ich mein Leben noch einfacher gestalten. Weniger wollen, mehr entspannen und einfache Alltagsabläufe schaffen, um genug Raum für bewusste Entscheidungen zu haben. Zeitmangel ist Einstellungssache.
  • Daniel und ich wollen unsere „Zwei-Wochenend-Theorie“ in die Praxis umsetzen. Jedes zweite Wochenende möchten wir uns frei halten, einmal um zu entspannen und einmal um etwas zu unternehmen. Das ermöglicht uns jeweils ein Entspannungswochenende und ein Unternehmungswochenende pro Monat. Die restlichen zwei Wochenenden jedes Monats dürfen mit Erledigungen verplant werden.

Als ich vor vier Jahren anfing meinen Alltag bewusst grün zu gestalten schlug ich, bei einer Ausstellung über Dschinghis Khan, ein Buch im Museumsshop auf und las die Weisheit: „Sei dein eigenes Licht“.  Natürlich hätte der Spruch auch ein anderer sein können, war er aber nicht und so blieb er mir im Gedächtnis.

Zwar hilft es durchaus, sich zu informieren was auf der Welt alles schief läuft, aber am besten setzt du bei den Dingen an, die du selbst ändern kannst!

Herzlichen Dank für die überwältigenden 49.000 Blogbesuche, für eure Denkanstöße, eure Tipps und eure Unterstützung 2015! Ich wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr und freue mich auf ein nachhaltiges 2016!

Welche guten Vorsätze habt ihr?