MINIMALISTISCHE BABYAUSSTATTUNG

Seit ich schwanger bin, werde ich ständig gefragt was wir denn schon alles für den zukünftigen Erdenbewohner gekauft hätten. Die ersten fünf Monate kauften wir überhaupt nichts! Erstens war ich total überfordert mit der Angebotsflut. Ich wusste nicht was ich kaufen sollte. Zweitens fühlte ich zunächst eher den Drang Dinge loszuwerden und die Wohnung umzuräumen, um Raum für unseren Neuankömmling zu schaffen.

Zuerst dachte ich wir würden dafür verständnislose Blicke ernten. Doch der Großteil unserer Freunde, Verwandten und Kollegen atmeten auf und boten uns alles Mögliche an Babysachen an, die sie gerne an uns weitergeben oder verleihen wollten. Wir waren überwältigt und nahmen die Hilfe sehr gerne an!

Beim Kennenlerngespräch mit meiner Hebamme lachte sie und meinte: „Was braucht ein Baby schon außer Nahrung, Wärme und Liebe?“

Eisbär-Wärmekissen im Schlafsack im Beistellbett

 

Babysachen die uns geschenkt oder geliehen wurden

  • Klamotten für das komplette erste Lebensjahr
  • ein Maxicosi fürs Auto inklusive Kuscheleinsatz
  • ein Babytragesystem
  • einen Wickelaufsatz den wir auf unsere Waschmaschine montieren konnten
  • Decken
  • ein Mobile
  • eine Spieluhr
  • Stoffwindeln und dazugehörige Einlagen, Mulltücher, Waschlappen
  • Spielsachen & Kuscheltiere
  • Geburtsvorbereitungs- und Wochenbettutensilien von Stilltee bis Massageöl

Wow, wenn ich diese Liste anschaue sind richtig viele Dinge zusammengekommen, die wir in unserem 59 m² Haushalt unterbringen müssen. Bisherige Ausgaben: 0 Euro! Ganz nach dem Urban Mining Prinzip, sind wir und unsere großzügigen Spender froh darüber, die Schätze, die sonst nur ungenutzt rumliegen würden, verwenden zu können. Auch eventuelle Schadstoffbelastungen sind bei gebrauchten Sachen geringer.

 

Neuanschaffungen

Daniels Familie ließ es sich jedoch nicht nehmen uns etwas kaufen zu wollen und so gaben wir ihnen gezielte Hinweise was uns noch fehlte.

  • ein Beistellbett: Mit Rollen, schadstofffreier Kokosmatratze, Bio-Baumwollüberzug und Schutzgitter ausgestattet, können wir das Beistellbett auch gleich als Stubenwagen verwenden.
  • ein ökologisches und zuckersüßes Dinkelwärmekissen
  • Stoffwindelequipment

Ein paar wenige, uns sinnvoll erscheinende, Babysachen haben wir selbst neu gekauft.

  • einen warmen Engel Overall für draußen und
  • ein Manduca Tragecover bei Wundervoller Start, wo wir auch eine ganz tolle Trageberatung bekamen
  • zwei Bio-Baumwoll Mitwachs-Pumphosen von Blond! Made in Nürnberg
  • eine Chicco Glasbabyflasche
  • ein Fieberthermometer mit flexibler Spitze
  • ein Raumthermometer mit Luftfeuchtigkeitsanzeige
  • ein Babyphone (meiner Meinung nach bei unserer kleinen Wohnung unnötig, aber Daniel hat drauf bestanden. Vielleicht möchte er unten in der Hausbar sitzen und den Kleinen überwachen können? ;))

Probeliegen im Beistellbett

 

Gebraucht gekaufte Babyausstattung

  • eine Hose und warme Söckchen vom Kinderbasar
  • einen Wickelmax für zuhause und unterwegs, gekauft bei Mamikreisel, der uns hoffentlich eine Wickeltasche erspart
  • eine Milchpumpe, gekauft bei E-Bay Kleinanzeigen, damit ich auch mal für ein paar Stunden aus dem Haus gehen kann
  • sowie eine Rotlichtlampe gegen Verspannungen und Milchstau
  • Stilleinlagen, einen Still BH, ein langes Shirt für den Klinikaufenthalt und
  • zudem haben wir vor, uns vom Kinder-Second-Hand Laden Kinderreich bei Bedarf auch mal einen Kinderwagen auszuleihen – denn anschaffen wollen wir uns erstmal keinen.

 

Unsere Wickelsituation

Was sinnvoll und nützlich ist, kann sehr unterschiedlich sein. Unsere Wickelauflage auf der Waschmaschine im Bad erspart uns einige Anschaffungen wie einen Heizstrahler, eine Wickelkommode und einen Warmhaltebehälter für Wasser. Denn der Handtuchwärmer ist direkt daneben, ebenso wie das Waschbecken und ein Regal mit Stauraum. Als Windeleimer verwenden wir einen 10 Liter Plastikeimer mit Deckel, den wir noch im Keller hatten. Über Windelwissen sind wir zudem auf das Windelfrei-Konzept aufmerksam geworden und wollen es unbedingt ausprobieren. So lässt sich sicher die ein oder andere Windel und Wäscheladung sparen.

Wickelplatz auf der Waschmaschine

 

Natürlich kann es manchmal auch Spaß machen die süßen Babysachen einzukaufen, wobei ich es so schwer finde auszuwählen was denn nun „das Richtige“ für uns ist. Wir achteten vor allem auf Material und Multifunktionalität. Mein Motto lautet, Dinge lieber nicht zu kaufen, wenn ich mir nicht sicher bin ob ich sie brauche, denn anschaffen kann ich sie mir bei Bedarf immer noch. Ich schätze, dass wir etwa 350 Euro für unsere gesamte Babyausstattung ausgegeben haben.

Solange die Bedürfnisse erfüllt werden, ist es einem Baby erstmal egal was es besitzt und ob seine Eltern viel oder wenig Geld haben.

Daniel und ich denken gerne an unsere Indienreise zurück und wie wenig Babykram es dort gab. Diese Erfahrung hilft uns dabei ruhig und gelassen zu bleiben im Dschungel der Babyutensilien, ohne die ein Kind hier auf keinen Fall aufwachsen kann. Anstatt in Dinge investieren wir unser Geld lieber in Unternehmungen und in eine gute Kinderbetreuung wenn ich wieder arbeiten gehe.
Genau wie Zeitmangel, ist Geldmangel häufig eine Frage der Prioritäten.

 

Welche Babyutensilien findet ihr besonders praktisch?