10 TIPPS FÜR EINE GESUNDE, MÜLLFREIE KÜCHE

In anderen Wohnbereichen habe ich Stück für Stück bessere Alternativen gefunden. Das hat Zeit und Geld gespart, denn ich musste weder viel wegwerfen, noch mich mit allen Dingen auf einmal befassen. Wenn ein Produkt aufgebraucht war oder kaputt ging, habe ich es mit einem besseren oder einfach überhaupt nicht ersetzt. Aber nicht in der Küche – hier wollte ich sofort handeln! Es ist eigentlich ironisch, dass gerade dort, wo wir unser Essen zubereiten, so viel Müll entsteht und mit gesundheitsschädlichen Stoffen hantiert wird.

Hier sind 10 simple Tipps, wie sich alltägliche Umwelt- und Gesundheitsprobleme in der Küche einfach und praktikabel lösen oder umgehen lassen

1. Abspülen

Wir spülen mit reiner Olivenseife und einem Stofflappen ab. Die Seife kaufen wir am Stück und die Lappen habe ich aus einem betagten, rauen Handtuch selbst genäht. Für hartnäckige Essensreste an allem Kratzfesten (Teller, Töpfe, Herd etc.) verwenden wir Stahlwolle.

olivenseifenstueck, lappen und stahlwolle am waschbecken

2. Küchenrolle

Ein waschbarer Stofflappen macht Papierküchentücher überflüssig.

3. Servietten

Wir verwenden überhaupt keine – das Waschbecken zum Hände waschen ist nicht gerade weit entfernt – aber ihr könnt natürlich auch waschbare Stoffservietten statt Wegwerfprodukte benutzen.

4. Alu-, Frischhaltefolie und Backpapier

Alufolie kann zwar recycelt werden, aber nur wenn sie sauber und ohne Essensreste ist. Sie ist zudem sehr energieaufwändig in der Herstellung und daher als Wegwerfprodukt einfach zu schade. Ihr könnt euren Verbrauch reduzieren, indem ihr Alufolie öfter verwendet. Sie kann sogar in der Spülmaschine mitgewaschen werden. Wir haben allerdings gemerkt, dass in unserer Küche sowohl Alufolie als auch Frischhaltefolie einfach überflüssig ist, wenn wir Essen mit einem Teller abdecken oder in verschließbare Behälter füllen.
Statt Backpapier fetten wir das Backblech gut mit Öl ein oder verwenden unseren geriffelten Dampfgaraufsatz. Oft stelle ich auch einfach meine Stahlpfanne in den Ofen. Sie hat zu diesem Zweck extra keinen Plastikgriff, sondern besteht komplett aus Metall. Oder warum nicht mal Plätzchen und Co in einer breiten Glasauflaufform backen?

backblech mit dampfgaraufsatz und glas auflaufform

5. Schneidebrett

Unsere zwei Schneidebretter sind aus Holz. Sie halten bei guter Pflege sehr lange. Dazu reinigen wir sie ab und zu mit heißem Wasser und Backsoda und ölen sie nach dem Trocknen mit ein paar Tropfen Speiseöl ein.  Abgesehen davon, dass ich beim Plastikbrett nicht die kleinen Plastikstücke mitessen will, die beim Schneiden absplittern und Rillen im Brett hinterlassen, wirkt Holz von sich aus antibakteriell, weswegen es sich als Schneidebrett viel besser eignet als Plastik. Unser kleines Holzbrett verwenden wir ausschließlich zum Schneiden von herzhaften Lebensmitteln inklusive Lauch, Zwiebeln, Knoblauch und Chilis, so dass wir auf dem anderen Brett Früchte und süße Sachen schneiden können, die nicht unbedingt nach Zwiebeln schmecken sollen.

6. Multifunktionales Geschirr

In unserer Küche befindet sich genau ausreichend Geschirr für uns und für Gäste. Wir haben einfache, robuste Teller, die wir täglich zum Essen, aber auch als Servierplatten, zum Abdecken für Schüsseln im Kühlschrank und als gelegentlichen Kräutertopfuntersetzer nutzen.
Da wir nur zwei Holzkochlöffel besitzen, einen für Salziges und einen für Süßes, verwenden wir im Notfall einfach mal einen Esslöffel zum Umrühren beim Kochen. Es müssen nicht immer spezielle Produkte sein, die nur einem Zweck dienen.

7. Tee & Kaffee

Ich liebe Tee und trinke ihn warm oder kalt, fruchtig, frisch oder zum Aufwachen, Winter wie Sommer. Um den Teebeutel-Müllberg zu vermeiden haben wir zwei Teesiebe aus Metall für losen Tee. Den Tee selbst  lassen wir uns im Laden direkt in unsere mitgebrachten Dosen abfüllen.
Kaffee trinken wir nur sehr selten und somit sparen wir uns die Kaffeemaschine. Im Fall der Fälle schütten wir einfach gemahlenes Kaffeepulver in eine Tasse, gießen es mit heißem Wasser auf, rühren die Mischung mit einem Löffel um und lassen sie etwa fünf Minuten stehen, bis der Kaffee durchgezogen ist und sich das Pulver abgesetzt hat. Voilà! Der Kaffee schmeckt so sehr gut, ihr müsst nur aufpassen den Kaffeesatz beim letzten Schluck nicht mitzutrinken, oder ihr gießt den fertigen Kaffee in eine andere Tasse ab. Auch wer viel Kaffee trinkt hat bessere Optionen als eine Maschine mit einzelnen, Kaffeekapseln zu wählen. Wie wäre es mit einer Espressokanne, einer Kaffeepresse oder einem Keramikfilter?  Sowohl Tee als auch Kaffeesatz könnt ihr nach Gebrauch kompostieren.

loser tee in metall teesieben auf einem teller mit drei dosen tee im hintergrund

 8. Obst- und Gemüsesticker

Die Aufkleber auf losem Obst und Gemüse im Laden nerven mich sehr, lassen sich bei uns aber leider nicht komplett vermeiden. Jetzt habe ich wenigstens etwas Sinnvolles gefunden, um ihnen einen zweiten Nutzen zu bescheren. Barry Snyder ist ein Künstler, der aus den Stickern Bilder macht und zu ihm schicken wir sie nun einmal im Jahr.

9. Salat

Wir kaufen Salat nie abgepackt, sondern immer als frischen Salatkopf. Statt in die Salatschleuder stecken wir unsere Salatblätter nach dem Waschen in einen Glasbehälter, stellen ihn in den Kühlschrank und gießen das abgetropfte Wasser bei Gelegenheit ab. So haben wir ohne Aufwand immer geputzten Salat, wenn wir ihn brauchen. Salatsoßen machen wir grundsätzlich frisch und selbst und mischen sie mit Esslöffel und Gabel unter den Salat. Wer braucht schon kalorienreiche Fertigsoßen oder extra Salatzangen, die dann auch noch abgewaschen werden müssen?

gewaschene salatblaetter in gläsern

10. Essen einfrieren

Wir verwenden Glasbehälter um Lebensmittel einzufrieren, von Brotscheiben über Suppen und geschnittene Kräuter bis hin zu Bananenstücken, Mandelmilch und Eiscreme. Wenn ihr ein paar Marmeladen- oder Einmachgläser sammelt, sind die Behälter sogar kostenlos.

Mit welchen simplen Alltagstricks meistert ihr eure „grüne“ Küche?