MINIMALISTISCHE BABYAUSSTATTUNG
Seit ich schwanger bin, werde ich ständig gefragt was wir denn schon alles für den zukünftigen Erdenbewohner gekauft hätten. Die ersten fünf Monate kauften wir überhaupt nichts! Erstens war ich total überfordert mit der Angebotsflut. Ich wusste nicht was ich kaufen sollte. Zweitens fühlte ich zunächst eher den Drang Dinge loszuwerden und die Wohnung umzuräumen, um Raum für unseren Neuankömmling zu schaffen.
Zuerst dachte ich wir würden dafür verständnislose Blicke ernten. Doch der Großteil unserer Freunde, Verwandten und Kollegen atmeten auf und boten uns alles Mögliche an Babysachen an, die sie gerne an uns weitergeben oder verleihen wollten. Wir waren überwältigt und nahmen die Hilfe sehr gerne an!
Beim Kennenlerngespräch mit meiner Hebamme lachte sie und meinte: „Was braucht ein Baby schon außer Nahrung, Wärme und Liebe?“
Babysachen die uns geschenkt oder geliehen wurden
- Klamotten für das komplette erste Lebensjahr
- ein Maxicosi fürs Auto inklusive Kuscheleinsatz
- ein Babytragesystem
- einen Wickelaufsatz den wir auf unsere Waschmaschine montieren konnten
- Decken
- ein Mobile
- eine Spieluhr
- Stoffwindeln und dazugehörige Einlagen, Mulltücher, Waschlappen
- Spielsachen & Kuscheltiere
- Geburtsvorbereitungs- und Wochenbettutensilien von Stilltee bis Massageöl
Wow, wenn ich diese Liste anschaue sind richtig viele Dinge zusammengekommen, die wir in unserem 59 m² Haushalt unterbringen müssen. Bisherige Ausgaben: 0 Euro! Ganz nach dem Urban Mining Prinzip, sind wir und unsere großzügigen Spender froh darüber, die Schätze, die sonst nur ungenutzt rumliegen würden, verwenden zu können. Auch eventuelle Schadstoffbelastungen sind bei gebrauchten Sachen geringer.
Neuanschaffungen
Daniels Familie ließ es sich jedoch nicht nehmen uns etwas kaufen zu wollen und so gaben wir ihnen gezielte Hinweise was uns noch fehlte.
- ein Beistellbett: Mit Rollen, schadstofffreier Kokosmatratze, Bio-Baumwollüberzug und Schutzgitter ausgestattet, können wir das Beistellbett auch gleich als Stubenwagen verwenden.
- ein ökologisches und zuckersüßes Dinkelwärmekissen
- Stoffwindelequipment
Ein paar wenige, uns sinnvoll erscheinende, Babysachen haben wir selbst neu gekauft.
- einen warmen Engel Overall für draußen und
- ein Manduca Tragecover bei Wundervoller Start, wo wir auch eine ganz tolle Trageberatung bekamen
- zwei Bio-Baumwoll Mitwachs-Pumphosen von Blond! Made in Nürnberg
- eine Chicco Glasbabyflasche
- ein Fieberthermometer mit flexibler Spitze
- ein Raumthermometer mit Luftfeuchtigkeitsanzeige
- ein Babyphone (meiner Meinung nach bei unserer kleinen Wohnung unnötig, aber Daniel hat drauf bestanden. Vielleicht möchte er unten in der Hausbar sitzen und den Kleinen überwachen können? ;))
Gebraucht gekaufte Babyausstattung
- eine Hose und warme Söckchen vom Kinderbasar
- einen Wickelmax für zuhause und unterwegs, gekauft bei Mamikreisel, der uns hoffentlich eine Wickeltasche erspart
- eine Milchpumpe, gekauft bei E-Bay Kleinanzeigen, damit ich auch mal für ein paar Stunden aus dem Haus gehen kann
- sowie eine Rotlichtlampe gegen Verspannungen und Milchstau
- Stilleinlagen, einen Still BH, ein langes Shirt für den Klinikaufenthalt und
- zudem haben wir vor, uns vom Kinder-Second-Hand Laden Kinderreich bei Bedarf auch mal einen Kinderwagen auszuleihen – denn anschaffen wollen wir uns erstmal keinen.
Unsere Wickelsituation
Was sinnvoll und nützlich ist, kann sehr unterschiedlich sein. Unsere Wickelauflage auf der Waschmaschine im Bad erspart uns einige Anschaffungen wie einen Heizstrahler, eine Wickelkommode und einen Warmhaltebehälter für Wasser. Denn der Handtuchwärmer ist direkt daneben, ebenso wie das Waschbecken und ein Regal mit Stauraum. Als Windeleimer verwenden wir einen 10 Liter Plastikeimer mit Deckel, den wir noch im Keller hatten. Über Windelwissen sind wir zudem auf das Windelfrei-Konzept aufmerksam geworden und wollen es unbedingt ausprobieren. So lässt sich sicher die ein oder andere Windel und Wäscheladung sparen.
Natürlich kann es manchmal auch Spaß machen die süßen Babysachen einzukaufen, wobei ich es so schwer finde auszuwählen was denn nun „das Richtige“ für uns ist. Wir achteten vor allem auf Material und Multifunktionalität. Mein Motto lautet, Dinge lieber nicht zu kaufen, wenn ich mir nicht sicher bin ob ich sie brauche, denn anschaffen kann ich sie mir bei Bedarf immer noch. Ich schätze, dass wir etwa 350 Euro für unsere gesamte Babyausstattung ausgegeben haben.
Solange die Bedürfnisse erfüllt werden, ist es einem Baby erstmal egal was es besitzt und ob seine Eltern viel oder wenig Geld haben.
Daniel und ich denken gerne an unsere Indienreise zurück und wie wenig Babykram es dort gab. Diese Erfahrung hilft uns dabei ruhig und gelassen zu bleiben im Dschungel der Babyutensilien, ohne die ein Kind hier auf keinen Fall aufwachsen kann. Anstatt in Dinge investieren wir unser Geld lieber in Unternehmungen und in eine gute Kinderbetreuung wenn ich wieder arbeiten gehe.
Genau wie Zeitmangel, ist Geldmangel häufig eine Frage der Prioritäten.
Welche Babyutensilien findet ihr besonders praktisch?
Liebe Anne,
ich freue mich über deine „Schwangerschaftsberichte“!
Für mich klingt das nach einer durchdachten und besonnenen Auswahl. Das Beistellbett ist super. Meine 3 lagen immer direkt mit im Bett, was ich für das nächtliche Stillen sehr angenehm fand, aber manchmal hätte ich sie schon gerne in einem für sie reservierten Bereich gewusst.
Kinderwagen halte ich für überbewertet. Meinen Ältesten habe ich über das erste Lebensjahr hinaus komplett im Tragetuch transportiert. Mit zunehmender Kinderzahl ging mir dafür leider etwas die Kraft aus 😉
Zum Wickeln hatte ich anfangs einen alten Schreibtisch mit Wickelauflage im Bad stehen, bin aber mit der Zeit komplett zum Wickeln auf dem Boden übergegangen, weil ich zu viele Geschichten von abgestürzten Babys gehört habe.
Meiner Meinung nach vertragen sich Minimalismus und Baby super.
Dir alles Liebe – Silvia
Liebe Silvia,
Danke fürs Teilen deiner Erfahrung und für deine guten Wünsche! Gut zu lesen, dass du beim ersten Kind auch erstmal ohne Kinderwagen ausgekommen bist 🙂
Wenn der Kleine dann anfängt auf der Wickelauflage rumzutoben werden wir wohl auch zum Wickeln auf den Boden übergehen. Die Auflage können wir ja hinstellen wo wir wollen, das ist echt praktisch.
Vielen Dank und liebe Grüße, ~Anne
Hallo Anne,
Vor diesen Entscheidungen standen wir auch vor kurzem (unsere Tochter ist jetzt 5 Monate alt). Wir sind da ähnlich vorgegangen und man bekommt erstaunlich viel geschenkt/geliehen wenn man sich umguckt. (Das Beistellbett haben wir bekommen, da waren noch nicht mal die ersten 12 Wochen um)
Was gefehlt hat haben wir teilweise gebraucht gekauft (Käferli in Fürth hat einiges) oder in Bio bestellt (Spucktücher, …). Trotzdem bekommt man einiges in Nicht-Bio geschenkt zur Geburt, das hab ich dann mindestens 3 mal gewaschen um das gröbste raus zu haben.
Ich bin gespannt welche Erfahrungen ihr mit den Stoffwindeln und Windelfrei macht. Beides war auch mein Plan. Die drei Bio Stoffwindeln, die ich zur Auswahl hatte haben uns aber nicht überzeugt, das war uns zu viel „Material“ am Hintern (Vlies, Einlage, Windel, Überhose). In Erlangen gibt’s einen Laden mit Stoffwindeln und guter Beratung, da bin ich aber noch nicht hingekommen seitdem. Denke für uns eignet sich eher ein AllInOne Konzept. Windelfrei war anfangs einfach, weil sie geschrien hat wie am Spieß wenn sie Pieseln musste, aber wir habens dann irgendwann sein lassen und dann wurde auch das Geschrei weniger (Es war wirklich herzzerreißend und verzweifelt). Die letzten Wochen haben wirs dann wieder probiert, ging auch teilweise (sie meckert immer noch aber nicht mehr aus vollem Hals) und grad eher nicht mehr. Ich denke man sollte sich grad ganz am Anfang keinen Stress damit machen (zumindest so meine Erfahrung) wenn die ersten Wochen rum sind spielt man sich dann schon ein.
Kinderwagen hab ich sehr günstig gebraucht gekauft. Gerade die Omas und Opas und Tanten/Onkel wollten gerne mal mit dem Kind spazieren. Tragen kommt für jene aber leider nicht in Frage. Allerdings wurde bisher trotzdem so gut wie nichts aus dem Spazieren, da unsere Tochter im Kinderwagen schreit. Sie hasst es, sie ist eben wie von Mutter Natur vorgesehen ein Tragling 😉 Den Wagen häts also auch nicht gebraucht.
Tragetuch dahingegen war von Anfang an sehr hilfreich. Sie wohnte die ersten Monate sozusagen nur auf mir. Hinlegen ging gar nicht. Und im Tuch hat sie dann oft ne ganze Weile friedlich geschlafen und ich konnte mich trotzdem bewegen, sonst hätte ich einen Lagerkoller am Sofa bekommen.
Das Beistellbett war nach wenigen Wochen verzweifeltem Pucken und x Versuchen auch verwaist. Die Dame will bei Mama sein und zum Stillen in der Nacht ist das auch viel praktischer find ich. Wir waren alle drei deutlich erholter und ausgeschlafener seit sie im Bett schlafen durfte. Bei anderen (unter anderem die Freundin von der wir das Bett geliehen bekommen haben) funktioniert das aber mit Beistellbett super. Muss man ausprobieren.
Vom Wickeltisch stürzt sie sich mittlerweile schon hinunter, da muss man echt aufpassen. Auch etwas schwierig gestaltete sich die Suche nach einer Wickelauflage ohne Schadstoffe. Wir sind bei Biobaumwolle gelandet, die ist aber nicht wasserdicht. Und das wär schon sehr praktisch da durchaus öfters mal was daneben geht bei uns 😉
Meine Hebamme hat übrigens ähnlich reagiert auf die Frage, was man alles braucht. Allzu viel ist es nämlich tatsächlich nicht.
Badeeimer war anfangs bei uns sehr beliebt, aber da wachsen sie super schnell raus. Wir sind dann dazu über gegangen sie mit in die große Badewanne zu nehmen (einer badet mit ihr, der andere managed alles andere (reinheben, rausheben, abtrocknen, etc).
Die Milchpumpe ist bei mir auch im Moment verwaist. Unsere Tochter wollte weder Schnuller noch Flasche, nur Mama. Denke ich probiere das bei Gelegenheit mal nochmal.
Ich könnt noch stundenlang weitertippen, aber ich höre Beschwerden aus dem Kinderzimmer, vermutlich Hunger (Papa bespaßt sie grad, sonst könnte ich nicht hier in Ruhe sitzen 😉 ).
Ich wünsche euch alles Gute und einen schönen Start sowie eine frohe Weihnachtszeit.
LG,
Julia
Liebe Julia,
Danke für deinen hilfreichen Erfahrungsbericht! Käferli in Fürth kenne ich gar nicht, danke für den Tipp!
Unsere Freundin deren gebrauchte Neugeborenen Stoffwindeln wir geschenkt bekommen haben, hat am Anfang nur die Überhose mit IKEA Waschlappen als Einlage verwendet, nachts statt Waschlappen eine Mullwindel, so dass das Windelpaket möglichst klein bleibt. Ob es bei uns reicht und klappt werden wir vermutlich erst im neuen Jahr rausfinden. Der Kleine lässt sich wohl noch etwas Zeit.
Das Beistellbett haben wir neu gekauft weil ich die gebrauchten Angebote zu teuer fand. Fast so teuer wie neu und dann auch nicht die Ausführung die wir brauchen bzw. mit Schaumstoffmatratze (finde eine gebrauchte Matratze sowieso unhygienisch), Nestchen und Schnick-Schnack, den wir nicht wollten ;). Ich hoffe dass das Bett bei uns zum Schlafen und als Stubenwagen funktioniert. Du nimmst mir meine Illusionen ;P
Toll, dass deine Hebamme auch so gut war. Hab schon von anderen Freundinnen gehört die sich laut Hebamme ganz schön viele Dinge anschaffen „sollten“.
Ich wünsche dir ein wunderschönes erstes Weihnachten zu Dritt!
Danke und liebe Grüße, ~Anne
Bitte, gerne 🙂
Weihnachten war mit Family und dadurch etwas weniger geruhsam. Aber trotzdem schön. Die Madame hat große Teile verschlafen 😉 Nächstes Jahr machen wir uns nicht so viel Stress, da wollen wir das etwas entzerren und noch mehr auf die kleine Dame achten. Sie ist etwas empfindlich und daher schnell gestresst wenn Besuch da ist, oder wir woanders sind. Und die letzten zwei Tage kamen wir auch nicht ganz so früh ins Bett wie sonst, das war auch nicht so ideal.
Haben zu Weihnachten eine (AllInOne) Stoffwindel geschenkt bekommen, bin schon gespannt wie wir mit der zurechtkommen. Wenn das klappt holen wir uns davon mehr 🙂
Ah, also gar keine Windel selbst anfangs mit rein, sondern nur Überhose und Einlage. Hm, das wär vielleicht gegangen, ja. Wir hatten eine dicke Einlage dann noch eine dicke Windel und dann noch eine dicke Wollhose. Sah aus wie eine Birne die Kleine und beim Stillen lag sie dann im Bett mit dem Kopf tiefer als mit dem Po, das fand ich dann irgendwie doch etwas unbequem 😉
Aber immer wenn der Po besonders rot war, haben wir ein paar Stunden die Stoffwindeln genommen und danach wars wieder gut. Und als uns nachts mal die Kaufwindeln ausgegangen sind waren wir auch froh um die Stoffwindeln. Der Müllberg ist echt enorm bei den herkömmlichen Windeln, deshalb will ich bei Gelegenheit noch umsteigen auf Stoff.
Stubenwagen hatten wir noch den von uns damals. Der geht aber auch nur kurz, weil sie eben so anhänglich ist. Es gibt aber auch Kinder die kann man da stundenlang reinlegen und sie sind zufrieden, wir haben schon ein sehr nähebedürftiges Exemplar. Meine Kuschelmaus 🙂
Aber grad zum aufs Klo gehen oder sonstigen kurzen Erledigungen war der Wagen doch sehr hilfreich, auch wenns manchmal nur mit Protest geht. Jetzt ist sie allerdings bald zu lang für den Wagen. Dein BabyBay müsste länger sein, da passt er dann auch länger rein.
Meine Hebamme meinte das Einrichten des Kinderzimmers passiert erstmal für die Eltern, das Kind brauchts anfangs nicht 😉 Unser Kinderzimmer war anfangs noch nicht mal fertig renoviert als unsere Tochter auf die Welt kam. Aber man brauchts auch wirklich erstmal nicht. Der Wickeltisch passt auch woanders hin, Schlafen tut sie in unserem Schlafzimmer und Spielen auf dem Schoß, Sofa oder auf ner Decke am Boden. Allein im Zimmer lassen ist eh nicht, wir verbringen die meiste Zeit des Tages auf dem Sofa im Wohnzimmer.
Wickeltisch im Bad ist tatsächlich sehr praktisch. Wir haben ihn mittlerweile im Kinderzimmer und dann muss man immer vorher dran denken ne Schüssel mit Wasser mitzunehmen (Wir nehmen Zupftücher und Wasser statt Feuchttüchern).
LG Julia
Hi Julia,
Weihnachten haben wir nun „überstanden“ und das Baby ist noch nicht da. Dass die Stoffwindeln gegen einen wunden Po helfen hab ich schon öfter gehört. Toll, dass es bei euch auch klappt. Viel Spaß beim ausprobieren der AIO Windel!
Ich glaub so lang passt das Babybay auch nicht, nur ca 6-9 Monaten, dann ist er sicher zu groß dafür. Können dann einen alten Laufstall von meinen Eltern verwenden. Ach jetzt bin ich ganz gespannt wie das alles bald so wird!
Dir noch einen schönen Abend! LG ~Anne
Hallo Anne,
Na, was macht der Nachwuchs? Noch „drin“? 😉
Das wird bestimmt schön 🙂 Es ist anstrengend (vor allem die ersten Wochen) aber auch wunderschön.
Hm, ja stimmt, vor allem zum Schlafen wird es dann zu klein. Im Stubenwagen (nur 70cm lang) stößt unsere Dame mittlerweile oben und unten quasi an. Für mal kurz reichts noch, aber länger will sie ja eh nicht drin liegen 😉
Ich wünsche euch alles Gute und ein wundervolles Jahr 2017 sowie einen guten Start in die Dreisamkeit.
Herzliche Grüße
Julia
Hi Julia,
Er lässt noch auf sich warten… bestimmt nicht mehr lange jetzt.
Danke! Wir werden unseren Start ins neue Jahr und mit Baby genießen!
Dir und deiner Family auch ein frohes und gesundes neues Jahr und liebe Grüße, ~Anne
Liebe Anne,
ich wünsch Dir (und deinem Partner) zu allererst alles Gute für die kommende Zeit. Falls ihr noch wartet: Alles Gute für die Geburt! Ich hoffe, ihr habt einen guten Start!!! Das wünsch ich von Herzen!
Als ich deine Liste gelesen habe, musste ich so schmunzeln: Denn ich habe gedacht – ach, wie Babybay – das braucht man doch nicht… Mein Fazit nach Schwangerschaft und jetzt schon mehr als einem Jahr mit Kind: Man kann einiges vorher einfach nicht wissen und es ist auch völlig okay, wenn man Dinge besorgt, die sich als unnötig rausstellen. Unser Kind schläft immer noch neben mir, und sein Kinderbett, welches wir geschenkt bekommen hatten, ist weiterhin der Rausfallschutz neben dem Ehebett. Ich habe versucht so wenig wie möglich zu besorgen und trotzdem waren einige Sachen unnötig. Andere habe ich später günstig über die Kleinanzeigen besorgt, weil ich festgestellt habe – findet er super, z.B. eine Wippe (aber eine in der das Kind einigermaßen orthopädisch okay liegt! Es gibt da auch einige, die ich nicht gut, sondern eher gefährlich finde).
Manchmal entscheidet einfach auch das Baby – ist es ein Kinderwagenkind? Oder ein Tragebaby? Das Baby meiner Freundin war ein kleines Känguru und deren Trage heißt Beutel, während mein Kind hervorragend im Kinderwagen geschlafen und sich dort mordsmäßig wohl gefühlt hat. Selbst heute schieb ich ihn am liebsten draußen zum Mittagsschlaf durch die Gegend.
Über Stoffwindel-Erfahrungen würde ich mich freuen. Das ärgert mich immer noch, dass ich da bisher nicht mehr hinterher war. Unser Start war leider sehr ungünstig und ich habe vier bis fünf Wochen daran „gearbeitet“ mein Kind noch vollstillen zu können, dass da Einwegwindeln einfacher war. Immerhin haben wir es geschafft und keine weitere Pre-Milch gebraucht. Also, manchmal spielt sowas einfach auch hinein. Aber ich nehm das nochmal als Anstoß, dass ich mich damit nochmal beschäftige.
Was ist als wichtigesten Tipp überhaupt empfinde: Sich Zeit nehmen, um anzukommen!!! Wir haben den Tipp von einer Freundin bekommen und das genauso gemacht – wir haben von vorneherein gesagt, dass wir uns nach der Geburt melden, wenn wir Besuch haben wollen und darum gebeten, uns erstmal in Ruhe zu lassen. Die Großeltern durften ins Krankenhaus kommen. Wir haben uns dann auch wirklich Zeit gelassen, wie schon geschrieben, wir hatten keinen leichten Start und es war genau richtig, dass wir danach uns wirklich zurückgezogen haben. Mein Mann hatte Elternzeit und hat uns echt verpflegt und sich super gekümmert. Die Hebamme war regelmäßig da und wir haben uns in Ruhe eingefunden, und wirklich die Ruhe und Zeit gehabt, dass es z.B. mit dem Stillen noch geklappt hat. Wenn es alles leichter und entspannter gewesen wäre, dann hätten wir auch früher Besuch eingeladen, aber so war es für uns wirklich gut und das würde ich beim zweiten Kind genauso wieder machen. Unserem Lütten hat das bestimmt auch gut getan, und uns war wirklich auch keiner böse.
Ich wünsch euch alles, alles Gute! Ich freu mich auf Berichte, lass dir Zeit, genießt einfach die Zeit. In einem Jahr weißt du noch viel klarer, wieso alle immer sagen: Die werden soooo schnell groß!
Liebe Grüße aus Bremen
Hallo Nanne, Hallo Anne,
Oh ja, das ist ein sehr wichtiger und guter Tipp. Wir haben das versäumt und es reihten sich die Besucher im Krankenhaus und auch zuhause ging es ähnlich weiter. Im Rückblick haben wir uns auch vorgenommen beim nächsten mal kommt uns keiner rein. Ich war die ersten Tage völlig k.o. und konnte vor Kreislaufproblemen kaum die fünf Meter bis zur Toilette gehen. Und dann noch der Schlafmangel und überhaupt die ganzen Eindrücke und Erlebnisse. Ich hätte gerne meine Ruhe gehabt.
Im Krankenhaus herrscht eh totaler Stress, zumindest war das bei uns so, wir hatten eine Geburtswelle erwischt. Zuhause hat uns (vor allem mich) dann die Hebamme erst mal beruhigt und dann konnten wir wirklich ankommen. Dafür bin ich ihr auch unendlich dankbar.
Bei der Wippe haben wir auch genauer nachgeforscht. Ich hab mir dazu (und zu vielen anderen Babysachen) den Test von Ökotest geholt und mich dann für eine der ergonomischsten entschieden. Ebenfalls gebraucht über Kleinanzeigen, weil dann die Schadstoffe schon etwas Zeit hatten sich zu verdampfen. Am schwierigsten ist das für die Großeltern 😉 Die würden am liebsten begeistert in irgendwelchen Babyläden einfallen und „alles“ (neu) kaufen. Führt bei uns auch immer wieder zu Diskussionen und (sehr) genervter Oma, wenn Mama (also ich) darauf besteht lieber im Second Hand Shop die Klamotten zu holen oder Bio anstatt die billigen im Discounter. Aber wir arbeiten dran, es wird besser 😉
Liebe Grüße
Julia
Ich fand die Krankenhausbetten sehr ungünstig. Viel zu hoch und schmal. Ich hatte ständig Angst der Kleine fällt raus und sein Beistellbett war einfach viel zu kalt für ihn bei -14 Grad nachts und kompletter Fensterfront im Raum. Die Babyklamotten waren mir zu kompliziert. Man musste alles über den Kopf ausziehen. Dabei wussten wir am Anfang gar nicht was/wo wir anfangen sollen. Das Gute war, dass eben immer jemand da war den man fragen konnte. Allerdings fehlte mir dazu teilweise die Lust/Kraft und bei den vielen Menschen erhielt ich sowieso viele verschiedene Antworten. Ein paar nützliche Tipps konnten wir aber mit nach Hause nehmen.
Ja, da bin ich auch noch gespannt wie das wird mit dem Schenken. Gerade bei Geburtstagen/Feiertagen. Die meisten wissen zwar dass wir nichts (materielles) wollen aber schenken macht ihnen eben Freude. Daher sind wir auch nicht soo strikt wie wir es gerne wären. Ich finde „Verbote“ blöd und versuche den Verwandten/Freunden daher lieber Alternativen vorzuschlagen und evtl. eine Wunschliste rauszugeben.
Liebe Grüße, ~Anne
Oh ja, das Bett fand ich auch ungeeignet. Praktisch zwar weil man es elektrisch verstellen kann (ich war total am Ende und kraftlos), aber für eine Mutter mit Baby zu schmal und ohne Gitter. Bei uns wars eher zu warm für das eigene Bett, fand diese Platikschalen doof. Und ohne Mama war sowieso nur Geschrei angesagt (Mit auch, aber weniger). Eine Nachtschwester hat sie mir dann einfach auf den Bauch gelegt, als ich gemeint hab sie beruhigt sich in ihrem Bett nicht, fand ich zwar intuitiv richtig, aber ich hatte totale Angst wegen der Rausfallgefahr und dass ich mich drauflege und dass sie unter meine Decke gerät, usw. Irgendwann hat der Schlafmangel aber zugeschlagen. Hatte ihr den Schlafsack in den Rücken gelegt (war eh zu heiß) als Notbremse. Und – toi toi toi – ist nix passiert. Zuhause im breiten Bett mit Babybay als Seitenbegrenzung war mir aber dann doch wohler. Mittlerweile dreht sie sich aber schon und nun bin ich wieder am grübeln, weil auf der Seite meines Mannes kein Gitter ist, nur auf meiner, aber letzins war sie schon fast drüben draußen, ich hab sie grad noch am Schlafsack erwischt.
Ja, man konnte fragen, aber manche waren nicht begeistert, vor allem nachts 😉 Ich hab anfangs immer Wickeln lassen, ich konnt einfach nicht. „Hat ihnen das noch keiner gezeigt!?“ – „Äh, na ja. Hmmm, schon, aber äh …“ – “ Na gut, ich zeigs ihnen nochmal, aber dann machen sies selber…“ 😉 Die Nachtschwester hat das mal in Sekunden geschafft, da hab ich echt gestaunt, so schnell bin ich jetzt noch nicht und dabei ist das nun nicht mehr so winziges Gefummel, sondern viel handhabbarer.
Ja, das mit der Wunschliste ist ein guter Plan. Funktioniert nicht immer, aber immer wieder. Wir legen Geldgeschenke für die kleine Dame auch erstmal beiseite. „Kauf ihr war schönes“ – Na ja, im Moment braucht sie so wenig und ist mit dem glücklich was sie hat, deshalb sparen wirs für später auf. Viele möchten gerne schenken. Ich glaub bei uns wäre das ein absolutes Drama Geschenke zu „verbieten“. Wir versuchen es aber immerhin vorsichtig etwas einzudämmen.
LG Julia
Ich konnte nur schlafen wenn Daniel den Kleinen im Krankenhaus in sein Bett genommen hat (und wach blieb). Der Rooming-in Zettel besagte unter anderem, dass man nicht mit Baby im Bett schlafen darf wegen der Rausfallgefahr.
Daheim muss man natürlich dann eh selbst wickeln, warum also den „Service“ im Krankenhaus nicht ein bisschen nutzen um sich zu schonen und auszuruhen? Bei mir gab’s eine Frau die ihr 3. Kind bekommen hat und die hat immer wickeln lassen.
Viel Erfolg beim Eindämmen der Geschenkeflut. Vorher mit allen drüber reden ist vermutlich die beste Lösung, auch wenn sicher nicht alle die Gründe verstehen werden.
Viele lieben Grüße ~Anne
Hi Nanne, Hi Julia!
Lieben Dank für eure Tipps und Erfahrungswerte!
Ich glaube auch, dass vieles einfach Ausprobieren ist und dass die/der Kleine sich sowieso immer intuitiv so verhält wie es richtig für sie/ihn ist.
Wir nutzen das Babybay sehr gerne. Spoiler Alert, der Kleine ist inzwischen da und wir sind daheim und wohl auf 🙂 Wir verwenden das Bettchen nachts für ihn zum Schlafen und tagsüber rollen wir es in der Wohnung rum als Stubenwagen. Natürlich darf der Kleine auch im Elternbett kuscheln, aber während der längeren Schlafphasen nachts sind wir alle entspannter wenn er seine eigene kleine Koje hat.
Ruhe finde ich auch wirklich wichtig, ist bei uns aber eher weniger ein Problem weil meine Verwandtschaft ziemlich klein ist und Daniels weit weg wohnt. Ist soweit auch alles echt unkompliziert bei uns und wir freuen uns über gelegentlichen Besuch. Ich finde kürzere Besuche hilfreich (1-2 Stunden) so dass mir vorher und nachher genug Zeit zum Erholen bleibt und ich mich zum Stillen zurückziehen kann. Leider weiß man ja vorher nicht wann der Kleine mal die 3-4 Stunden durchschläft 😉
Momentan wünschte ich mir auch er würde nie größer werden. Wobei es natürlich toll ist ihm beim Wachsen und Lernen zu begleiten.
Ganz liebe Grüße ~Anne
Alles, alles Gute euch dreien dann!!!
Es ist einfach echt individuell! Mein Lütte hat einfach nicht gerne in seinem Bett geschlafen – auch nicht tagsüber, der brauchte einfach viel Nähe und Körperkontakt. Das finde ich einfach auch so spannend, auch bei Kindern von Freundinnen – wie unterschiedlich sie sind, wenn sie auf die Welt kommen und wie sie sich dann entwickeln. Ich war heute mit einer Freundin im Café und mein Kleiner hat sich echt fast eine ganze Stunde total ruhig und zufrieden beschäftigt. Irgendwann fing er dann an immer mehr vom Café zu erkunden und wurde unruhig. Mit ihrem Sohn, der jetzt schon älter ist, war das im gleichen Alter schon ganz anders.
Wenn der Lütte 3 bis 4 Stunden tagsüber am Stück schon schläft, dass hört sich super an (Ist er schon 14 Tage oder älter? Das ändert sich dann auch wieder häufig… leider).
Das ist echt toll, dass ihr Ruhe habt und euch Besuch einladen könnt. Das mit den 1 bis 2 Stunden hört sich gut an. Man braucht einfach ja auch erstmal Zeit sich zu finden und sich kennen zu lernen, und die Signale des Kindes zu lesen.
Und es ist schön zu hören, dass du dir wünscht, das er nie größer werden würde.
Viele schöne Augenblicke als Familie!
Nanne
Hi Nanne,
Vielen lieben Dank! Wir sind sehr gespannt unseren Kleinen immer besser kennenzulernen. Er ist nun knapp über eine Woche. Echt verrückt wie schnell sich Dinge ändern. Er trinkt jetzt viel schneller und bleibt schon etwas öfter wach und betrachtet seine Umgebung aufmerksam anstatt nur die Augen zu rollen und wieder einzuschlafen 😉 Ich bin fast ständig ein bisschen wehmütig weil es eben nur eine begrenzte Anzahl an Momenten gibt und ich am liebsten jeden festhalten würde.
Toll, dass sich dein Kleiner selbst beschäftigen kann und zufrieden ist. Ich finde es wichtig dass man Kinder nicht den ganzen Tag „bespaßen“ muss. Mal sehen wie das dann irgendwann bei uns klappt.
Herzliche Grüße an dich und deine Family!
~Anne
Herzlichen Glückwunsch und alles alles Gute für euch drei!
Freut mich, wenn es bei euch so entspannt klappt mit dem Schlafen. Jedes Kind ist anders 🙂 Ich darf nachts manchmal noch nicht mal auf Toilette, dann melden ihre Sensoren schon „Alarm, Mama ist weg“. Anfangs haben wirs versucht, weil ich auch besser schlafen konnte ohne „zerbrechlichem“ Baby an meiner Seite. Aber bei uns gings nur mit Pucken und jedesmal mehrere Anläufe, bis wir sie schlafend in ihr Bett gebracht haben, gaaaaanz vorsichtig heben, gaaaaaanz vorsichtig das Pucktuch rum und dann… „Wääääh“. Für uns wars dann entspannter sie einfach bei mir zu lassen. Ich hatte erst totale Verspannungen, aber ich hab mich dran gewöhnt (also nicht an die Verspannungen, sondern ans Schlafen mit Kind) und bis auf einen gelegentlich „übrigen“ Arm oder Bein ist alles halbwegs entspannt.
1-2 Stunden geht, das stimmt. Wobei mir auch das oft zu viel war. Ich musste mich sehr lange sortieren und in die neue Situation reinwachsen. Und auch unsere Tochter, anfangs war sie sehr oft am Schreien und der Besuch dann immer total bestürzt. Seit Silvester bin ich nun wirklich angekommen und meine Tochter auch. Seitdem sind unsere Tage deutlich entspannter. Aber das ist eben auch sehr individuell. Am schlimmsten fand ich an Besuch dass ich mich anziehen musste 😉 (Es war super heiß und sobald ich mich bewegt habe bekam ich Schweißausbrüche)
Ja, dass sie schnell groß werden merke ich gerade und ich hätte es nie gedacht (früher konnte ich mit Babys nix anfangen) aber ich wünsch mir auch irgendwie dass sie noch ne Weile so klein bleibt. Morgen wird sie 6 Monate und ich finde so langsam wird sie nun ein „Kind“, das Baby lässt sie Stück für Stück hinter sich. Irgendwie schon schade. Andererseits ist es auch sehr schön ihre Fortschritte zu beobachten. Genießt die Zeit 😉
GLG Julia
Hi Julia! Vielen Dank! Manchmal hilft bei unserem Kleinen auch nur das Schlafen im Elternbett. Unser Bett ist groß und nicht so hoch, so ist es trotzdem recht entspannt.
Mir gefällt die Motivation mich für Besuch „hübsch zu machen“. Meist spuckt mich der Kleine dann aber 5 Minuten vorher an oder spätestens wenn der Besuch da ist und es hat sich wieder einmal sehr gelohnt 😉
Liebe Grüße ~Anne