STRESSFREIE WEIHNACHTEN

Alle Jahre wieder wird eingekauft bis zum Umfallen, über die kleinen und großen Details der Feierlichkeiten gestritten, sich die Köpfe über Geschenke zerbrochen und Stress verbreitet, bis endlich wieder alles vorbei ist. Danach geht es ans Aufräumen, ans Verarbeiten oder sogar Entsorgen des übrig gebliebenen Essens und ans Verstauen und Umtauschen der Geschenke. Viele meinen dabei jedesmal das vorherige Jahr mit noch mehr Geschenken, noch mehr Essen und noch mehr Dekorationen übertrumpfen zu müssen. Und auch die Besinnlichkeit lässt zu wünschen übrig. Oft hetzen wir gleich zu mehreren Feierlichkeiten. Und es ist ja nicht einmal so, als würde den meisten dieser ganze Trubel Spaß machen. Weihnachten artet in Hektik und Verpflichtungen aus und oft wissen wir nicht einmal warum wir uns das alles überhaupt antun.

Dabei ist Weihnachten doch das Fest der Liebe! Ich frage mich nur für wen? Sicher nicht für die Tiere, die massenhaft auf deutschen Tellern landen, oder für die Menschen, die die zahlreichen Weihnachtsgeschenke herstellen, oder für die Umwelt, die im bunten Plastik- und Papiermüllgewirr versinkt. Weihnachten ist heutzutage eher ein Fest der Industrie und des Überflusses. Unsere Geschenkewut steht also in keiner Relation zum Nutzen. Konsumverweigerung trägt wesentlich mehr zum Frieden auf der Welt bei, als sinnlos Sachen zu kaufen.

Wir sollten besonders zu dieser Jahreszeit, wo wir unseren Wohlstand so deutlich vor Augen geführt bekommen, einfach mal tolerant sein und an andere denken. Auch wer nicht gläubig ist oder einer anderen Glaubensrichtung angehört, sollte sich im Klaren sein warum Weihnachten bei uns überhaupt gefeiert wird und ob er/sie mitfeiern möchte. Gründe um mitzufeiern wären zum Beispiel Solidarität, Toleranz, Achtung für die andere Kultur, oder einfach nur um die Zeit mit Familie und Freunden zu genießen. In Deutschland zählt Weihnachten nun mal zu den Feiertagen, an denen die meisten frei haben und somit sollten die Feierlichkeiten auch allen zugestanden werden, ob nun als Familien- oder Glaubensfest. Auch das hilft uns, über unseren Platz in der Welt nachzudenken.

Natürlich können wir mit überlegten Geschenken auch Gutes tun, aber müssen wir denn überhaupt immer etwas schenken? Ist es nicht genug zusammen zu kommen und gemeinsam zu feiern? Eine schöne Idee finde ich zum Beispiel das Weihnachtsbaumsharing. Jedes Jahr kommt die Familie in der Weihnachtszeit und an Weihnachten selbst bei einem anderen Familienmitglied zusammen, wo ein gemeinschaftlicher Weihnachtsbaum aufgestellt und dekoriert wird.
Wer noch minimalistischer veranlagt ist und überhaupt keinen eigenen Baum braucht, kann sich in der Weihnachtszeit auch an den zahlreichen Weihnachtsbäumen in seinem Umfeld (Arbeit, Weihnachtsmarkt, Einkaufsläden, etc.) erfreuen.

Hier sind sinnvolle Geschenkideen, wenn ihr nicht auf die Tradition des Schenkens verzichten möchtet
– Seinen Mitmenschen zuhören und Sachen verschenken die sie wirklich brauchen.
– Erlebnisse schenken wie einen Kochkurs oder Theaterbesuch etc.
– Im Namen der Person eine Spende machen
– Eigene Fähigkeiten oder Zeit verschenken, etwa den Computer auf Vordermann bringen oder Babysitten
– Gemeinsam etwas unternehmen. Wir sind dieses Jahr als unser Weihnachtsgeschenk zum Cirque du Soleil gegangen.
– Geldgeschenke finde ich zwar eher langweilig, aber sie sind vor allem für Leute die knapp bei Kasse sind ein Segen und daher auch wirklich sinnvoll, ich spreche da zum Beispiel aus Studentenzeiterfahrung.
– Weihnachtskarten aus Restpapieren selbst basteln oder gleich elektronisch versenden, dann aber bitte genauso individuell und nicht als Massenemail. Oder einfach mal zum Telefonhörer greifen bzw. gleich persönlich vorbeikommen. Ich finde liebe und bedachte Weihnachtsgrüße werden viel zu oft unterschätzt und sind mehr Wert als so manches greifbare Geschenk.

Verpacken
Geschenke in Stofftücher, wiederverwendbare Taschen oder überhaupt nicht verpacken. Eine beliebte Recyclingverpackung ist auch Zeitungs- bzw. Zeitschriftenpapier. Wer gezielt lustige, interessante und passende Artikel verwendet, wird den Beschenkten dabei zum Schmunzeln bringen. Wer Kinder hat, kann zum Beispiel einfache Baumwolltaschen gestalten – bemalen, bedrucken, besticken – diese jedes Jahr für die Geschenkvergabe verwenden und bei Bedarf und Lust umgestalten. So bleiben schöne Erinnerungen erhalten, ganz ohne Müll.

Unser veganes Weihnachtsessen dieses Jahr
– Vorspeisensalat mit Grapefruitstücken, Rosinen und Nüssen
Glasierter Linsenbraten, Kartoffeln, herzhafte Pilzsoße und Cranberry-Gelee
Gebackener Schokoladenpudding mit Vanilleeis
– Glühwein (auf dem Bild muss der Wein noch zum Sirup hinzugefügt werden)

vorspeisensalat mit grapefruitstuecken, nuessen und rosinenlinsenbraten mit kartoffeln, pilzsosse und cranberry geleeschuessel mit gebackenem schokopudding mit vanilleeisgluehweinsirup im topf


Frohe, gesunde und stressfreie Weihnachten und einen guten Jahresausklang!