FASTENZEIT RESÜMEE
Tipps für ein grüneres Ostern gab es dieses Jahr in Netz und Medien zuhauf und auch die Ostereier wurden vor dem Hintergrund der veganen Lebensweise wohl heißer diskutiert als jemals zuvor. Deshalb habe ich beschlossen lieber ein Resümee meiner Fastenzeit zu ziehen, bei der ich auf Zucker und künstliche Süßstoffe verzichtete, als die Eierdiskussion noch weiter anzufachen.
Ich muss gestehen, dass ich während der Fastenzeit dieses Jahr ziemlich abgelenkt war und letztendlich doch ein paar Mal zuckerhaltige Sachen auf meinem Teller landeten. Immerhin war St. Patrick’s Day laut meiner Kollegen und Wikipedia von der Fastenzeit ausgenommen und so konnte ich meinen mitgebrachten grünen Schokokuchen mit mehr oder weniger gutem Gewissen probieren, bevor ich ihn aufs Buffet stellte.
Insgesamt aber habe ich sehr wenig Zuckerhaltiges gegessen und das hat sich durchaus positiv auf meine Alltagsform ausgewirkt. Ich war ausgeglichener und vor allem am späten Nachmittag wacher, dafür abends richtig müde und nicht vom Nachtisch aufgeputscht. Hungerattacken blieben komplett aus und ich war überrascht, dass ich sogar nach der Arbeit noch vor dem Essen etwas unternehmen konnte, ohne dass mein Magen zu sehr knurrte. Innerhalb der ersten Tage verschwand auch die Lust auf Süßes. Selbst wenn ich in der Arbeit die Schokotörtchen meiner Kollegen sehen und riechen musste, behalf ich mir einfach mit einem Stück Obst und mein Neid ist schnell verblasst. Der Unterschied zwischen der Lust auf Süßes mit einem leeren Magen im Gegensatz zu einem vollen war erstaunlich! Fruchtzucker in Form von frischem Obst wollte ich nicht aufgeben und ich habe mich nach einem Stück Obst auch körperlich wohl gefühlt. So war es ziemlich leicht „nein“ zum Rest zu sagen. Doch obwohl Obst viele Vitamine mitbringt, sollte auch hier der Verzehr wegen des hohen Zuckergehalts im Alltag nicht übertrieben werden. Das gilt um so mehr für Fruchtsäfte. Obst ist gesund – aber eben nur in Maßen.
Eine Herausforderung dieses Jahr war es, dass Daniel nicht Zucker sondern Alkohol gefastet hat. Nicht dass er sonst viel trinken würde, aber eine Weile ganz zu verzichten ist trotzdem immer eine gute Sache. Es war deshalb schwierig, weil wir nicht das gleiche gefastet haben und er demnach vor meinen Augen Süßes essen konnte, was er an seinem Geburtstag und zu anderen Gelegenheiten natürlich auch gern tat. Sich gegenseitig zu unterstützen und zusammen etwas durchzuziehen ist immer leichter.
Zudem fingen wir an uns gegenseitig zu rechtfertigen. Wenn er also doch mit einem Bier auf seinen Geburtstag anstößt, darf ich auch ein Stück Kuchen essen. Das macht im Nachhinein betrachtet natürlich keinen Sinn. Es ist besser sich auf sich selbst zu konzentrieren und die Versprechen zu halten, die man sich selbst gegeben hat.
Ich habe festgestellt, dass auf diese Weise Vieles in unserer Gesellschaft gerechtfertigt wird: Wenn es andere tun schließen wir uns einfach an, ohne zu merken dass wir unserer Umwelt und Gesundheit schaden und gegen unsere inneren Werte handeln. Mehr noch, dieser Prozess verhindert schon im Vornherein das Entwickeln eigener Werte.
Was mich in der Fastenzeit am Aufgeben gehindert hat war, dass ich gemerkt habe wie gut es mir getan hat das Richtige zu wollen und zu tun.
Ich freue mich, dass ich in meinem Alltag von Zucker losgekommen bin und habe in Zukunft vor Süßes, wenn überhaupt, nur selten und in kleinen Portionen zu essen und darauf zu achten, worin Zucker überall enthalten ist, ohne dass ich es vermuten würde. Auch zu Ostern werde ich meine neu erlangte Freiheit nicht zunichte machen. Wer sagt, dass wir an Feiertagen unserem Körper schaden sollen indem wir Alkohol, Zucker und ungesunde Speisen zu uns nehmen?
Wie schwer es ist sich ein Leben ohne Zucker vorzustellen zeigt deutlich, welch hohes Suchtpotenzial Zucker besitzt. Es ist also kein Wunder, dass die Lebensmittelindustrie Zucker als perfekte Droge längst zur Steigerung der Kaufkraft entdeckt hat und es ist ganz sicher kein Zufall, dass fast alle Nahrungsmittelprodukte heutzutage Zucker enthalten. Noch ein Ansporn mehr selbst zu kochen und auf Fertigprodukte zu verzichten.
Wie erfolgreich war eure Fastenzeit?
Frohe Ostern!
PS: Statt dem berühmten Eierbrot zu Ostern könnt ihr euren Gästen ja mal ein Avocadobrot bestreut mit Pfeffer und schwarzem, indischen Salz anbieten und euch an den überraschten Gesichtern freuen.
Liebe Anne,
das Brot sieht sehr gschmackig aus! Ich mag auch sehr gerne Guacamole.
Wenn ich von deinem besseren körperlichen Befinden durch das Zucker-Fasten lese würde ich mich am liebsten noch mal an den Beginn der Fastenzeit wünschen, denn ich hab mich wieder mal nicht drüber getraut. Wegen meiner Arthritis sollte ich auch auf alle industriell hergestellten Zuckerarten verzichten.
Bekomme allerdings panische Angst wenn ich mir vorstellen, auf den gewohnten Schoki nach dem Mittagessen zu verzichten.
Nach deinem Erfahrungsbericht möchte ich es aber doch mal probieren.
Liebe Grüße
Sibylle
Liebe Sibylle,
Danke, es freut mich dass dich der Beitrag motiviert hat!
Du wirst es nicht bereuen auf Zucker zu verzichten, aber aller Anfang ist schwer. Wie du schon schreibst, ist es am schwierigsten sich von der Macht der Gewohnheit zu befreien. Vielleicht probierst du statt Schokolade mal ein Stück Obst nach dem Essen? Du könntest es sogar mit Zimt oder reinem Kakaopulver bestreuen (ohne Zucker).
Du brauchst nicht unbedingt eine Fastenzeit für deinen guten Vorsatz. Es ist nur deshalb einfacher, weil die Leute deinen Verzicht zu dieser Zeit leichter akzeptieren und du somit einen guten Start in deinen zuckerfreien / -reduzierten Alltag erhälst. Du kannst dir aber auch selbst ein Versprechen geben, beispielsweise für 30 Tage und dabei festhalten ob es dir besser geht. Es hat mich am meisten motiviert, dass ich wirklich einen Unterschied gemerkt habe für den sich das Ganze gelohnt hat. Widerstehe der Versuchung Süßkram überhaupt zu kaufen und im Haus zu haben.
Ich wünsche dir viel Erfolg! Es ist schön eine Mitstreiterin zu haben. 🙂 Wenn du Lust hast erzähl mir doch von deiner Erfahrung als Kommentar oder per email.
Liebe Grüße! ~Anne
Liebe Anne,
den heutigen Osterfeiertag bringe ich noch hinter mich und morgen beginnt dann „mein Fastenmonat“ ohne Zucker 🙂
Der Plan ist voerst eine Banane statt dem Schoki nach dem Mittagessen zu essen. Vielleicht brauche ich dann bald gar nichts mehr.
Danke für deine Anteilnahme, das hilft mir bestimmt.
Meine grosse Hoffnung ist auch ein, zwei Kilos abzunehmen. Seit Weihnachten esse ich nämlich kein Fleisch mehr und bin seitdem beim zunehmen (weil seitdem dummerweise mehr Süßigkeiten)
Also dann mal los 😉
Liebe Grüsse
Sibylle
Hi Sibylle!
Das ist ja super! Bananen oder auch Birnen sind echt ziemlich süß.
Meine Kollegin hat sich auch selbst ein Versprechen gegeben und isst keine Schokolade mehr. Das wichtigste ist, selbst wenn man doch mal schwach wird einfach gleich weiterzumachen anstatt sich lange zu ärgern oder gar aufzugeben 😉 Aber ich wünsche dir erstmal einen guten Start und viel Erfolg!
Mit was hast du das Fleisch denn ersetzt? Wenn du es einfach weglässt fehlt dir das Protein und du wirst nicht satt. So ging es mir auf jeden Fall die ersten Wochen als ich meine Ernährung umgestellt habe. Jetzt esse ich zu (fast) jeder Mahlzeit Hülsenfrüchte (am liebsten Linsen, Augenbohnen und Kichererbsen), Nüsse, Samen und ab und zu mal ein paar Stücke Tofu. Außerdem esse ich viel Gemüse, vor allem dunkles Blattgemüse. Wenn du dir einen Teller vorstellst dann etwa die Hälfte Gemüse, ein viertel Kohlenhydrate und ein viertel Protein. Natürlich brauchst du zudem noch ein bisschen Geduld bis du dich mental und körperlich drauf eingestellt hast. Bei mir hat die Umstellung etwa ein halbes Jahr gedauert.
Liebe Grüße ~ Anne
Liebe Anne,
das kann sogar sicher sein, dass die Proteine fehlen. Ich esse zwar auch sehr viel Gemüse, mit Vorliebe alle Kohl Arten, aber Linsen und co oft nur 1x pro Woche. Daran muss ich arbeiten.
Auf jeden Fall bin ich viel glücklicher seit ich kein Fleisch mehr esse, es geht mir auch keine Sekunde lang ab. Ich bin so froh, dass ich diese entscheidung zu Weihnachten getroffen habe. Zum veganen Lebensstil reicht es allerdings noch nicht. Aber wie man weiss ist es dazu nur noch ein kleiner Schritt und wird von vielen früher oder später auch getätigt, vielleicht wenn meine Tochter aus dem Haus ist, dann muss ich nicht mehr doppelt kochen.
Heute war übrigens ein guter Tag, kein Schoki!!!
Alles liebe Sibylle
Sibylle,
Wie schön dass du das Weglassen von Fleisch nicht als Verzicht siehst und deiner Tochter mit gutem Beispiel vorangehst! Ich glaube wenn sich diese Denkweise verbreiten würde würden viele Menschen ihren Fleischkonsum ändern. Und herzlichen Glückwunsch zu deinem Schokofasten! Konntest du dich schon daran gewöhnen?
Liebe Grüße! ~ Anne
Liebe Anne,
ohne Schoki auszukommen fällt mir leichter als befürchtet. Wenn der Heißhunger kommt mache ich mir meistens eine Tasse Kaffee.
Liebe Grüße
Sibylle
Liebe Sibylle,
Ich hab während meiner Fastenzeit gerne und viel Tee getrunken als Ausgleich! 😉 Super dass es so gut klappt! Bin gespannt was du sagst wenn deine 30 Tage rum sind.
Liebe Grüße! ~Anne
Auf was hast du alles verzichtet(lebensmittel )
Hi Selina,
Verzichtet habe ich beispielsweise auf Süßes (ich esse gern dunkle Schokolade), Milchreis (koche ich gern im Winter), Gebäck, Pfannkuchen, Marmelade, Ketchup etc. Eben alles was Zucker enthält. Ich habe nicht versucht, den Zucker mit Zuckerersatz zu ersetzen um die Sachen, die sonst Zucker enthalten würden doch essen zu können 😉 Früchte habe ich jedoch gegessen. Birnen zum Beispiel sind wirklich sehr süß.
Ich fand es schön, mich auf die Sachen zu konzentrieren, die keinen Zucker enthalten, anstatt auf die Sachen, die ich nicht essen „kann“.
Herzliche Grüße, ~Anne