junges paar haelt haendchen beim spzaieren gehen

GRÜNES GEWISSEN

Jeder spricht zwar von Nachhaltigkeit, selten werden uns aber konkrete Handlungsspielräume vorgelegt. Schlimmer noch, wir werden als Verbraucher oft an der Nase herumgeführt und sind von Greenwashing Praktiken, falschen Bioprodukten und Politik- und Wirtschaftsversprechen zu recht frustriert.

Wer aber meint, die Umwelt gehe ihn nichts an, der liegt falsch. Schließlich atmen wir alle die Luft die wir verpesten, trinken das Wasser das wir verschmutzen und essen die Chemikalien die wir auf die Felder sprühen. Auch wir Menschen sind Teil der Natur! Auf der Erde gibt es kein „weg”.  Aus den Augen aus dem Sinn kann einfach nicht weiterhin die Lösung sein. Nur weil sich unsere Müllberge nicht vor unserer Haustür häufen bedeutet das nicht, dass nicht jeder von uns eine eigene Verantwortung trägt.

Manchmal kommt uns die eigene Bequemlichkeit in die Quere, häufiger aber haben wir das Gefühl keine andere Wahl zu haben, wissen nicht wie wir etwas verändern können oder glauben, dass unsere einzelnen Taten sowieso keinen Unterschied machen. Wollen wir wirklich die Verantwortung tragen nichts zu tun?

Immer mehr Menschen merken deutlich, dass wir in unserer heutigen Gesellschaftsstruktur ersticken: Burnout, Umweltgifte, Krankheiten, Unfruchtbarkeit, Übergewicht, Depressionen. Wir fühlen uns hilflos und überfordert.  Daher versuchen wir durch kleine Gesten unser Gewissen zu beruhigen und reden uns ein, dass wir unseren Beitrag leisten. Doch warum sollten wir zum Beispiel recyclen wenn wir Müll auch komplett vermeiden können?

Ist ganzheitlich nachhaltig zu leben ein zu schwieriges Konzept oder denken wir einfach nicht weit genug?

Die Menschheit hat schon so viel erreicht, es ist an der Zeit unsere technischen Errungenschaften neu auszurichten und mit unserer Intelligenz und unserem Fortschritt endlich etwas Sinnvolles im Einklang mit der Natur und uns selbst zu bewirken. Unser schlechtes Gewissen und unser innerer Instinkt darf nicht ignoriert, sondern muss genutzt werden.

Wer einmal verinnerlicht hat, wie wichtig seine täglichen Entscheidungen für die Zukunft der nächsten Generationen sind, wird zweimal darüber nachdenken sie durch unnötige Kompromisse zu gefährden. Es geht ja nicht darum die Erde zu retten – die käme wohl besser ohne uns klar – sondern allen Menschen ein gutes Leben zu erlauben. Auch für die größten Pessimisten, die glauben, dass die Menschheit sowieso untergeht , ist es doch nicht egal wann und wie?

Und auch wir selbst bekommen dabei so viel mehr zurück als nur Seelenfrieden: Einen Sinn im Leben, mentale und körperliche Gesundheit, Reichtum an Geld und Wissen, Grundwerte, Spaß, weniger Sorgen, mehr soziale Kontakte und ein Gemeinschaftsgefühl.

Wo können wir anfangen?

Umdenken

– Befreie dich von Zwängen: Muss ich wirklich bei dieser Party antanzen? Brauche ich das neue Haus/ Auto / Handy /  Kleidungsstück etc. überhaupt oder kaufe ich es nur als Statussymbol?

– Beschäftige dich mit dir selbst: Was ist mir wirklich wichtig? Was brauche ich um glücklich zu sein? Was kann ich tun um anderen zu helfen?

– Breche aus dem Hamsterrad aus: Erfüllt mich meine Arbeit mit Freude? Muss ich wirklich so viel arbeiten und Geld verdienen um mir all die Dinge leisten zu können die ich nicht einmal brauche und die mich auch nicht glücklicher machen?

– Triff deine eigenen Entscheidungen: Du kannst so viele bessere Lösungen finden wenn du selbst nachdenkst, anstatt Dinge als gegeben hinzunehmen.

– Tausche dich mit anderen aus. Wir alle sollten unsere Kräfte und unser Wissen mehr bündeln, Zusammenhänge herstellen und gemeinsam handeln.

– Wir können Geld nun mal nicht essen! Die Wirtschaft darf nicht über unserer Umwelt und Gesundheit stehen. Es kann kein unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten mit begrenzten Ressourcen geben.

Gesundheit

– Es ist nicht normal sich müde, antriebslos und krank zu fühlen und täglich Medikamente zu nehmen.

Gehe mit Spaß daran, deine Gesundheit zu verbessern. Warum so viele Menschen es als Zwang sehen gesund zu leben und sich besser zu fühlen ist mir schleierhaft.

– Ernähre dich gesund und koche selbst: Du bestimmst dreimal am Tag wie du dich fühlst.

– Werde zum Selbstversorger: Baue Kräuter, Gemüse und Obst selbst an – ohne Chemie. Wer braucht schon einen Rasen im Garten oder Kakteen auf der Fensterbank?

– Verbringe Zeit im Freien: Spüre wie dein Körper auf Sonne, Regen, Wärme, Kälte, Wind reagiert und fühle dich lebendig, anstatt dich in immer gleich temperierten Räumen aufzuhalten.

– Tu etwas Sinnvolleres als dich im Fitnessstudio zu quälen: Fahre mit dem Rad zur Arbeit, geh zu Fuß einkaufen, triff dich zu einer Museumstour mit Freunden, besuche einen Tanzkurs, arbeite im Garten, usw. Sei aktiv im Alltag.

Konsum

– Schluss mit Lebensmittelskandalen: Kaufe bei den richtigen Läden und auf dem Markt ein – bio, fair, regional und saisonal. Du entscheidest wo dein Geld hin fließt.

– Erfinde keine Ausreden: Wie schwer ist es schon, seine Einkaufstasche mitzunehmen oder Wegwerfartikel mit Wiederverwendbarem zu ersetzen? Tu es einfach – es wird so schnell zur Gewohnheit! Sind die meisten von uns nicht schon längst aus dem Stadium eines „Plastiktüten vermeidenden” oberflächlich nachhaltigen Lebens heraus gewachsen?

Wir wollen so viel und brauchen so wenig!