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VEGANE STARTTIPPS

Wie werde ich bloß vegan? Ja, die ersten Monate vegan zu leben sind die schwierigsten. Du stellst deine Gewohnheiten um, musst erstmal neu herausfinden was dir schmeckt, was du kochst, wie dein Körper reagiert und deinem sozialen Umfeld deine Entscheidung erklären. Ich wurde schon oft von Freunden nach Tipps für den Start in ihr veganes Leben gefragt, hier sind sie:

Schritt 1: Sachen essen die ihr schon kennt

Viele beliebte Gerichte sind ohnehin schon vegan oder können sehr leicht vegan zubereitet werden: Nudeln mit Tomatensoße, Gemüsesandwiches und Gemüsepizza, kreative Salate, Kartoffeln mit Bohnen, Chili sin Carne, gegrillte Maiskolben (mit veganer Butter oder Olivenöl), gefüllte Champignons, Veggieburger, Bruschetta, Suppen und Eintöpfe, Hummus mit Brot, Fruchteis (Sorbet), Obstsalat, usw.

Schritt 2: Vorrats- und Kühlschrank umrüsten

Meine veganen Neulinge, die ich inzwischen immer daheim habe, sind: Kokosnussöl, Nährhefe, reines Kakaopulver, Mandeln, Leinsamen, Datteln, Avocados, Ahornsirup, vegane Butter, Erdnussbutter, selbstgemachte Mandelmilch, rohes Sauerkraut. Außerdem empfehle ich einen Pürierer/Mixer für Smoothies, Eiscreme, Soßen und Backsachen (oft aus zerkleinerten Nüssen, Haferflockenmehl oder Ähnlichem das sic soh einfach und günstig selbst herstellen lässt)

Schritt 3: Neue, einfache Gerichte integrieren

Stück für Stück könnt ihr neue Gerichte in euren Alltag integrieren. Am besten fangt ihr mit einfachen Sachen an, die wenig verschiedene Zutaten und keinen großen Zeitaufwand erfordern. Vielleicht habt ihr ja Lust einmal wöchentlich etwas aufwändigeres auszuprobieren? Schon bald werdet ihr genauso ein Repertoire an Stammrezepten haben wie vorher als Nichtveganer. Natürlich könnt ihr auch vorkochen und Sachen einfrieren um Zeit zu sparen. Ich habe zum Beispiel Suppen neu für mich entdeckt. Meine momentanen Favoriten sind Hirsesuppe, Erbsensuppe (aus getrockneten Erbsen) und Kürbis-Kartoffel-Suppe.

Schritt 4: Seid kreativ und esst abwechslungsreich

Wer sagt ein Salat mit Orangen und Schokostückchenen wäre Tabu oder Süßkartoffelpüree mit gerösteten Pekannüssen und Ahornsirup sei kein guter Nachtisch? Wie wäre es damit Reis und Linsen in einem Topf zu kochen, um eine proteinreiche Beilage zu kreieren? Seid einfallsreich, benutzt saisonale Lebensmittel, probiert Neues aus und entdeckt Altbekanntes wieder.

Schritt 5: Konzentriert euch auf das, was ihr esst, nicht auf das, was ihr nicht mehr esst

Die ersten Monate sind auch deshalb schwierig, weil du noch Lust auf die „alten“ Gerichte hast. Falls du einmal in alte Gewohnheiten verfällst und doch etwas isst, was nicht vegan ist, mach dir nichts draus – weiter gehts! Lass dich nicht so schnell entmutigen. Konzentriere dich auf all die neuen leckeren Sachen die du jetzt entdeckt hast.

Ich fand es am einfachsten sofort komplett vegan zu essen. Daniel hat ein Jahr lang zwar daheim vegan gegessen, aber nicht, wenn wir im Restaurant oder bei Freunden waren, bis er sich ganz für den veganen Lebensstil entschieden hat. Mit der Zeit schmeckten ihm die veganen Gerichte einfach besser. Die Geschmacksnerven stellen sich schnell um. Fun Fact: Kinder mögen im Normalfall weder Käse noch Eier noch Fleisch/Fisch bis sie es oft genug essen (mussten) und sich an den Geschmack gewöhnen.

Ich fand es außerdem einfacher nicht auf Ersatzprodukte zurückzugreifen, wie Sojawürste oder veganen Käse, weil sie eben nicht genauso schmecken wie das “Original”. Stattdessen habe ich einfach etwas anderes gegessen. Wem solche Ersatzprodukte schmecken, der kann sie ruhig verwenden, sollte sich aber im Klaren sein, dass sie, genau wie das Original, stark verarbeitete Produkte sind. Veganes ist nicht automatisch auch gesund.

Schritt 6: Freut euch an eurem neuen Lebensstil

Sei stolz darauf vegan zu leben und genieße es! Führe dir vor Augen, warum du vegan lebst und was du dadurch alles für deine eigene Gesundheit, die Umwelt, die Tiere und andere Menschen tust. Mein Grund war zunächst der Umweltaspekt, während Daniel von gesundheitlichen Aspekten ausging. Inzwischen ist es so viel mehr! Sauge alle neuen Informationen in dich auf und bewerte sie kritisch für dich selbst. Lebe im Einklang mit deinen eigenen Werten.

Schritt 7: Vegan außer Haus

Mit dem Druck von außen umzugehen ist für mich persönlich immer noch die größte Herausforderung. Traut euch Essen zu gehen und nach Optionen zu fragen. Sucht Restaurants gezielt aus und im Notfall ruft vorher an und fragt nach veganen Alternativen. Wenn es nichts Veganes gibt, was sehr selten der Fall ist, und ihr trotzdem hingehen wollt (Einladung von Freunden etc.), esst vorher daheim und bestellt euch dort einfach einen leckeren Drink oder einen kleinen Salat/ Vorspeise. Erklärt Freunden vorher, dass ihr vegan lebt wenn sie euch zu sich einladen oder wenn ihr gemeinsam kochen wollt. Seid gut informiert, so dass ihr Fragen leicht beantworten könnt. Selbst bei Zugreisen der DB gibt es inzwischen veganes Essen und wer bei Fluggesellschaften vorher anruft und Bescheid sagt, bekommt es auch im Flugzeug.

Eine vegane Ernährung ist durchaus keine neue Erfindung – Massentierhaltung und massenhafter Tierproduktkonsum hingegen schon. Ein Großteil der Menschen auf unserer Erde lebt sowieso vegan, sei es aus kulturellen Hintergründen oder weil sie sich nichts anderes leisten können. In unserer westlichen Welt bedeutet es einen Schritt zurück zur Normalität, wenn wir wenig tierische Produkte essen oder ganz auf sie verzichten. Aus evolutionstechnischen Gründen und beim Betracht der stetig ansteigenden Weltbevölkerung, ist eine vegane Ernährungsweise sehr sinnvoll. Schließlich können wir heute leicht das ganze Jahr über an vegane Proteinquellen herankommen und sollten diese Errungenschaft der Globalisierung zum Vorteil aller nutzen.

Viel Erfolg und eine gute Gesundheit!