SHOPPEN IM EIGENEN KLEIDERSCHRANK
Seit dem Saisonwechsel stand ich morgens wieder genervt vor meinem Kleiderschrank und zog am Ende doch immer wieder die gleichen Klamotten an. Waren sie in der Wäsche, war ich ratlos.
Trotz meines recht minimalistischen Kleiderschranks besitze ich eigentlich genug Klamotten. Also sortiere ich sie erstmal nach Saison. Alles was in den nächsten Wochen nicht tragbar ist, hänge ich auf die linke Seite des Kleiderschranks. Es fällt mir sofort leichter den Überblick darüber zu gewinnen was noch zur Auswahl steht.
Und jetzt heißt es durchprobieren statt einkaufen gehen! Wie ihr ressourcen- und geldsparend im eigenen Kleiderschrank shoppen könnt, erfahrt ihr hier.
Shoppen im eigenen Kleiderschrank
Immer wenn ich das Gefühl habe ich muss mir etwas Neues kaufen, schaue ich zuerst in meinen eigenen Kleiderschrank.
Dabei suche ich…
- Lieblingsstücke. Klamotten die ich ständig anziehe, hänge ich sofort wieder zurück in den Schrank. Das spart Zeit und ich habe meine Basics schnell beisammen. Wenn du nicht weißt wo du anfangen sollst, beginne mit deinen drei Lieblingsstücken pro Kategorie (Pullis, T-Shirts, Hosen etc.) oder stelle dir vor, was du für einen Urlaub in deinen Koffer einpacken würdest. Wenn du ganz mutig bist, kannst du sogar ausprobieren deine Klamotten auf eine Capsule Wardrobe zu beschränken und mit nur 33 Kleidungsstücken 3 Monate lang auszukommen. Vielleicht stelle ich mich in Zukunft auch mal der Herausforderung und finde dabei die perfekte Balance für mich selbst heraus.
- Kleidungsstücke, die ich lange nicht mehr getragen habe. Warum eigentlich? Gefallen sie mir nicht mehr? Sind sie in Vergessenheit geraten? Oder passt das Kleidungsstück einfach nicht zum Rest meiner Garderobe? Lohnt es sich ein Kleidungsstück nur für einen gewissen Anlass zu behalten?
- Neue Kombinationsmöglichkeiten. Welche Röcke und kurze Hosen lassen sich beispielsweise im Winter mit Leggins/Strumpfhose und Pulli kombinieren? Gibt es Kleidungsstücke, die ich noch nie zusammen getragen habe und wie gefallen sie mir in Kombination miteinander?
- Alternativen für Saisonklamotten oder besondere Anlässe. Oft kann ich meine Sommerklamotten auch im Winter tragen. Welche Tops und T-Shirts kann ich an kalten Tagen unter Pullis und Co anziehen? Ist die Stoffhose mit Strumpfhose drunter im Winter warm genug? Passt das ärmellose Oberteil mit einem Jäckchen drüber genausogut in ein Arbeitsumfeld wie auf den Spielplatz und abends in die Cocktailbar?
- Kleidungsstücke die weg können. Fallen mir kaputte Kleidungsstücke in die Hände, lege ich sie auf einen Stapel zum Reparieren oder gebe sie in den Restmüll. Kleidung, die ich nicht mehr anziehe, packe ich in eine Tasche zum Spenden. Wenn du gleichzeitig auch ausmisten willst, lege alle Klamotten bei denen du dir nicht sicher bist ob du sie noch anziehst oder nicht in einen Karton und stelle ihn weg. Wenn du etwas vermisst, kannst du es dort in den nächsten Wochen immer noch rausholen.
Auf diese Weise habe ich schon einige meiner Lieblingsklamotten wiederentdeckt und neue, alltagstaugliche Outfitkombinationen gefunden, in denen ich mich rundum wohl fühle. Meine neueste „Entdeckung“ seht ihr auf dem Foto. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser arbeitstaugliche Sommerrock auch mit Leggins und Pulli gut aussieht. Das Outfit ist bequem und pflegeleicht, so dass ich nach der Arbeit damit auch den Sohnemann von der Krippe holen und den Abend ausklingen lassen kann.
Das Shoppen in meinem eigenen Kleiderschrank macht mich zufrieden, weil ich merke, dass ich schon genug Auswahl an schönen Kleidungsstücken habe. Meistens verschwindet bei mir dadurch der Impuls shoppen zu gehen.
Es kann auch sein, dass mir bewusst auffällt, welche Art von Kleidungsstück ich wirklich noch brauche, sei es ein warmer Pulli, eine simple Zipjacke oder ein farbenfrohes Longsleeve. Falls ich also doch noch einkaufen gehe, weiß ich genau wonach ich suche.
Welche Tipps habt ihr, um weniger Klamotten einkaufen zu gehen?
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Hallöchen,
shoppen im Kleiderschrank ist eine tolle Sache. Da ich es nicht einsehe meinen Kleiderschrank auszumisten, da ich doch immer wieder den Fall habe, dass sich Nicht-Lieblingsstücke in Lieblingsstücke verwandeln, habe ich noch genug Auswahl neue Dinge zu finden.
Außerdem hasse ich einfach Kleider kaufen und trage lieber Dinge auf, die ich eh schon habe. Das letzte Kleidungsstück war eine Feinstrumpfhose, die ich mir gekauft habe und nur, weil ich keine daheim hatte.
Außerdem habe ich den Vorteil, dass ich theoretisch Zugriff bei meiner Mutter auf den Kleiderschrank habe, von der ich dann auch das ein oder andere Teil bekomme oder mir leihen kann. „Shoppen“ bei Familienmitgliedern oder Freunden (natürlich nur mit Einverständnis) ist auch immer eine schöne Möglichkeit.
Viele Grüße
Abigail
Hallo Abigail,
toll dass du auch immer wieder Lieblingsstücke bei dir im Schrank entdeckst! Und klasse Tip auch im Kleiderschrank von anderen (erlaubter Weise ;)) zu shoppen!
Herzliche Grüße ~Anne
Noch lieber als Kleidung zu spenden ist es mir, erstmal im Freundeskreis zu tauschen und zu verschenken. So weiß ich direkt, wo meine Sachen hinkommen und bekomme den ein oder anderen Neuzugang.
Für besondere Anlässe oder wenn man impulshaft nach Abwechslung sucht, hat es sich bei mir auch schon bewehrt, Kleidungsstücke von Freunden zu leihen und selbst zu verleihen. Mein Dirndl hat beispielsweise schon öfter die Runde gemacht.
Diesen Winter habe ich auch einen Mantel an eine Freundin verliehen, der mich viele Jahre begleitet hat. Im Moment kann ich ihn nicht mehr sehen, aber trennen konnte ich mich noch nicht. Vielleicht überlasse ich ihn nach der Saison gerne auf ewig der Freundin, oder habe selbst durch die Pause wieder Gefallen gefunden.
Im Gegenzug hat sie mir eine gemusterte Jacke geliehen, die stilistisch frischen Wind in meinen Kleiderschrank bringt, bei der ich mir aber nicht ganz sicher war, ob mich dieser Stil wirklich über längere Zeit begleitet.
Am Kleiderschrank meines Freundes bediene ich mich auch immer mal wieder, wenn ich ein lockeres T-Shirt oder einen oversize Pullover möchte.
Außerdem habe ich entdeckt, was für einen riesigen Unterschied Frisuren machen können! Im Moment übe ich die Kunst des Flechtens.
Natürlich kann man das auch alles zu umständlich finden, wenn man allerdings Spaß an Mode hat und daran, auch mal Neues auszuprobieren, dann muss auch das nicht zwangsläufig mit viel Shopping erfolgen.
Hi Tuuli,
Toll, dass du gleichgesinnte und größentechnisch passende Freundinnen hast, mit denen du Kleider tauschen kannst. 🙂
Auch deinen Tipp, mal was aus dem Kleiderschrank von seinem Freund zu stibitzen, oder auch einfach nur die Frisur zu verändern, finde ich super! Viel Spaß weiterhin beim Flechten!
Danke, dass du aus deiner Erfahrung raus sagen kannst, dass auch modebewusste Menschen wie du ohne viel Shoppen auskommen. Ich denke auch man achtet mehr drauf welche Kleidungsstücke wirklich gut an einem aussehen, wenn man bewusst auswählt und weniger besitzt.
Lieben Dank für deinen Beitrag! ~Anne
Hallo Anne,
Danke für deinen Artikel, der so vielseitig aufzeigt, dass wenig oft doch genug sein kann.
Mir ist Mode ziemlich egal, mich in meiner Kleidung wohl zu fühlen aber sehr wichtig. Da ich es unkompliziert mag, finden sich in meinem Kleiderschrank nur Dunkel- und Rauchblau, eher helles Grau und wenig Weiß. Was Muster angeht, so beschränke ich mich auf Geblümtes und das auch nur bei einzelnen Stücken, so dass ich nahezu alles miteinander kombinieren kann.
Es mag etwas bürokratisch klingen, aber ich weiß genau, wie viele Pullis/Jäckchen(4), T-Shirts(4), Langarmshirts(4), Hosen(4), Kleider und Röcke(4), Jacken und Mäntel(4)… ich besitze.
Nur wenn eins der Teile irreparabel kaputt ist, wird es ersetzt – vorzugsweise Second-Hand, wenn ich dort nichts finde öko-und-fair und zur Not auch konventionell.
Jüngste Neuanschaffung ist ein grauer Rollkragenpulli von HessNatur – exakt das gleiche Modell, wie das, welches ich leider nach einigen Jahren intensiven Tragens entsorgen musste.
Mir macht diese Art von Genügsamkeit viel Freude.
Liebe Grüße
Silvia
Liebe Silvia!
Ich finde es super, dass du genau weißt wie viele Kleidungsstücke du hast. Du kommst ja wirklich mit wenig aus! Das ist toll für dich und für unsere Umwelt!
Und wenn man, wie du, danach geht was einem gut steht, anstatt nach Modetrends, sieht man einfach gut aus 🙂
Ich finde es sehr schön, dass du mit deiner kleinen Garderobe viel Freude hast! Ich probiere gerade Project 333 aus, also 33 Kleiderstücke für 3 Monate anzuziehen und bin gespannt wie es so wird.
Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen und Tipps!
Liebe Grüße, ~Anne
Ich schließe mich Silvia an, dass die Beschränkung auf eine Farb- und Musterpalette das Kombinationsspiel im Kleiderschrank immens erleichtert!
In diesem Zusammenhang verweise ich auf die Farbtypologie (Winter/Sommer/Herbst/Frühling und ähnliche Systeme).
Ich habe zum Beispiel gemerkt, dass mir (Winter-Typ) schwarz um Längen besser als dunkelblau oder dunkelbraun steht. Intuitiv habe ich das schon immer richtig gemacht und besitze viele schwarze Kleidungsstücke, dazu leuchtende, reine Farben wie rot, fuchsia, zitronengelb oder königsblau.
Dunkelblau und dunkelbraun sehen zwar an sich auch nicht verboten aus an mir, weshalb sich das ein oder andere Teil in meinem Kleiderschrank befand (im Gegensatz zu Beigetönen, wo mir schon immer klar war, dass mir das nicht steht). Allerdings fand ich die Kombinationsmöglichkeiten mit diesen Stücken einschränkend, da sie mir nicht zu schwarz gefallen, sodass ich mich von ihnen langfristig getrennt habe.
Es mag zwar erstmal sehr limitierend klingen, aber wenn man größtenteils innerhalb des Farbtyps bleibt, dann passt wirklich alles farblich zusammen! Sogar mit mehreren Farben (die bei meinem Farbtyp unter Umständen sehr leuchtend ausfallen können) fühle ich mich nicht wie ein Clown.
Seit ich den Unterschied zwischen „meinen“ Farben und solchen, die eben in Ordnung aussehen, festgestellt habe, möchte ich da auch gar keine Kompromisse mehr eingehen. Das hat den Frischeeffekt von gekonnt gesetzter Schminke – die man sich damit nebenbei bemerkt spart 😉
Hi Tuuli,
Lieben Dank! Diese Einteilung kann wirklich hilfreich sein, hatte ich schon beinahe vergessen. Warst du bei einer Beratung bzw. wie hast du selbst rausgefunden, welcher Farbtyp du bist?
Spitze, dass du dir mit der richtigen Klamottenwahl sogar die Schminke sparen kannst! 🙂 Danke für deine Tipps und Erfahrungen!
Liebe Grüße ~Anne
Das hast du super erklärt, Tuuli!
Seit ich weiß, das ich der Sommertyp bin, ist einkaufen so viel leichter geworden: An „deinem“ Schwarz und leuchtenden Rot kann ich nun einfach vorbei gehen 😉
LG
Wie findet man denn seinen Farbtyp heraus? Durch ausprobieren?
~LG Anne
Liebe Anne,
Danke für dein warmherziges Feedback.
Muss vielleicht noch dazu sagen, dass wir als 5-Personen-Haushalt die Waschmaschine auch häufiger voll bekommen und ich deshalb nicht so viel in Reserve brauche.
Mit dem Projekt 333 habe ich mich ebenfalls befasst, der Ansatz hat mir gut gefallen, allerdings hatte ich da bereits weniger als 33 Teile pro Saison 😉
Auch die Klamottenkur (www.klamottenkur.de) gefällt mir.
Zum Farbtypen gibt es viele Internetseiten und auch Bücher. Die hier finde ich ganz hilfreich: https://theorganizedcardigan.de/farbtyp-bestimmen/
Eine Modeberatung habe ich selbst nie gemacht. Aber neben dem Abgleich der körperlichen Eigenschaften habe ich bei den Farbpaletten gleich die Töne wiedergefunden, in denen ich mich wohl fühle.
LG Silvia
P.S.: Ich hätte mal eine off-topic-Frage an dich. Kann ich dir iwie eine pn oder Mail zukommen lassen?
Liebe Silvia,
Auf 50 Stücke wie bei der Klamottenkur würde ich tatsächlich auch nicht kommen. 😉 Danke für den Link! Cool, dass es so einen Ansatz auch auf Deutsch gibt. Ich wasche meist nur 2 Maschinen die Woche, eine davon Windeln 😉 Bei 5 Personen fällt natürlich mehr an. Seit ich weniger Klamotten habe wasche ich einen Fleck auch einfach mal kurz raus, anstatt gleich das ganze Kleidungsstück in die Wäsche zu geben. So halten die Klamotten auch noch länger, da sie weniger oft gewaschen werden.
Danke für den Farbtypenlink. Da bin ich ja mal gespannt!
Liebe Grüße ~Anne
P.P.S.: Hab grad „Kontakt“ entdeckt und schreib dir darüber 🙂
Ich habe das Glück, dass ich sehr typisch nach Wintertyp aussehe (hohes Kontrastlevel mit schwarzen Haaren und heller Haut). Gerade bei -ich sag mal- „mitteleuropäisch“ aussehenden Menschen ist es aber oft etwas uneindeutiger, da Haut und Haare nicht eindeutig als kalt oder warm, rein oder gedeckt eingeordnet werden können. Noch schwieriger wird es, wenn die Haare gefärbt sind.
Um meinen Farbtypen zu finden war ich bei keiner Beratung, kann mir allerdings vorstellen, dass der erstmal teure wirkende Preis sich schnell amortisiert, wenn man überlegt, wie viele Fehlkäufe man sich sparen kann (oder auch nur das diffuse Gefühl, dass einem zwar ein Kleidungsstück theoretisch gefällt, aber an einem selbst kommt es nicht so recht zur geltung).
Im Forum von Beautyjunkies gibt es zahlreiche threads dazu, die auch die typbestimmung auf eigene Hand toll erklären. Man kann auch Bilder posten und Ratschläge von der erfahrenen Community bekommen.
Grundlegend sind es zwei Dimensionen, die man klären muss: Warm oder kalt und klar oder gedeckt.
Wichtig ist es, dass man bei Tageslicht Farben an sich drapiert und dann vergleicht (unbedingt ungeschminkt, und bei gefärbten Haaren die Haare abdecken, denn man kann seinen natürlichen Farbtypen durch Färben nicht „ändern“). Wer keine passenden Kleidungsstücke hat, kann ja auch zu Handtüchern oder Geschenkpapier greifen 😉 Ist vielleicht auch ganz gut, erstmal wirklich nur den Stoff um den Hals zu legen, anstatt das Kleidungsstück anzuziehen, um wirklich nur nach der Farbe zu urteilen.
Man kann z.B. vergleichen: Silber (kalt) und gold (warm), ein warmes lindgrün gegen ein klares, knalliges froschgrün.
Ich merke gerade, dass ich mich missverständlich formuliert habe im ersten Abschnitt: Auch wenn nicht bei allen Menschen der Farbtyp total eindeutig ist, ist jede*r letztendlich einem Typen zuzuordnen!
Gerade bei mittel- und dunkelblonden Menschen muss man aber etwas genauer nachforschen und vergleichen und sicht nicht auf den ersten Impuls von Beschreibungen verlassen.
Der Herbsttyp z.B. wird in vielen Beschreibungen als rothaarig beschrieben. Während fast alle rothaarigen auch wirklich ein Herbsttyp sind (warme, gedeckte Farben), gibt es aber auch viele braunhaarigen und blonden Menschen, die ebenfalls in diesen Farben zum Strahlen kommen.
Hi Tuuli,
danke für deine ausführlichen Infos! Die helfen sicher nicht nur mir, sondern auch einigen anderen weiter! Ich denke ich bin ein Sommer-Wintertyp…Vielleicht mache ich ja mal eine Beratung, bis dahin bleibe ich beim Einkaufen einfach sehr selbstkritisch 😉
Liebe Grüße, ~Anne
Auch ich habe vor einiger Zeit angefangen, meinen Kleiderschrank mal ausführlich zu durchforsten und gnadenlos auszusortieren. Wirklich befreiend und vor allem erstaunlich, was man dort alles entdeckt. Viele vergessene Schätze. Umso erschreckender, warum ich viele Jahre trotzdem immer wieder das Bedürfnis hatte, mehr Kleidung zu benötigen.
Danke für deinen Text!
Hi Katharina,
Danke fürs Teilen deiner Erfahrung und schön, dass dir mein Text gefällt 🙂
Liebe Grüße, ~Anne
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